Lackaufbau bei Rost im Falz...

Rostvorsorge ist wichtig...

Moderator: christian@nivatechnik.de

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drechsler
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Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von drechsler »

Hallo,

der Falz zwischen der Frontmaske und den Kotflügeln ist bei mir angegammelt. Nicht durch, aber es ist, neben der originalen Dichtmasse, Rost drin. Und den bekomme ich auch nicht einfach mit kratzen oder Sandstrahlen da restlos weg.
Mir gefällt es aber auch nicht, das alles offen zu lassen und einfach Fett rein zu schmieren.

Habe mir folgendes überlegt:
1. kratzen und Sandstrahlen
2. FludFilm SA-R rein
3. Sikaflex-221 drauf (dahinter ist ja dann noch der Fluidfilm)
4. Grundierung/Rostschutz
5.Lack

Denkt ihr, daß das hinhaut? Oder ist das einer der schnellsten wege meinen Lada in die ewigen Jagdgründe zu schicken? Oder hat jemand das anders gemacht und gute Erfahrungen damit?
Konnte über die Forensuche leider nichts finden.

Nette Grüße aus dem Taunus
Michael
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von christian@nivatechnik.de »

drechsler hat geschrieben:Mir gefällt es aber auch nicht, das alles offen zu lassen und einfach Fett rein zu schmieren.
..schade, daß wäre der richtige Weg.
drechsler hat geschrieben:Habe mir folgendes überlegt:
1. kratzen und Sandstrahlen
2. FludFilm AS-R rein
3. Sikaflex-221 drauf (dahinter ist ja dann noch der Fluidfilm)
4. Grundierung/Rostschutz
5.Lack

Denkt ihr, daß das hinhaut?
nein, den Sikaflex hält nicht auf FF
Gruß christian@nivatechnik.de

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drechsler
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von drechsler »

Hallo und danke für die Schelle Antwort.
Habe mal ein Bild angehängt:

http://imageshack.us/photo/my-images/840/img3423o.jpg/

Dann evtl. Sandstrahlen und bis nah an die Kante lackieren und da dann FluidFilm und Fett rein? So, finde ich, sieht es nicht toll aus...
Oder wäre es eine Möglichkeit, dachdem FluidFilm und Fett drin sind noch einen Streifen Folie aufzubringen? Dann müsste das Fett ja eigentlich gut drin bleiben...
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Brunon
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Brunon »

Wie alt ist denn der Wagen, dass es da schon so rostet? Auf dem Bild sieht es ja nach "M" aus. Wenn dem so ist kann er ja nicht soo alt sein!?
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ikletti
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von ikletti »

Brunon hat geschrieben:Wie alt ist denn der Wagen, dass es da schon so rostet? Auf dem Bild sieht es ja nach "M" aus. Wenn dem so ist kann er ja nicht soo alt sein!?
Ein "M"? Das erkennst Du am Seitenblinker? Du bist mir unheimlich _..,

Zum Thema: Eine Möglichkeit wäre noch, den Falz mit Owatrol zu behandeln, da sollte nach dem Trocknen dann auch Sikaflex und/oder Lack darauf halten.
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.

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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von christian@nivatechnik.de »

Ich würde da nur MS drauf machen...natürlich auch von hinten/innen...denn da kommt der Rost ja her
MS wird mit der Zeit (4 Wochen) Dunkel. sieht man dann eignetlich nicht mehr
Gruß christian@nivatechnik.de

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Sebastian / endurofant
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Sebastian / endurofant »

ich würde den Falz von hinten leicht öffnen, so gut es geht reinigen/entrosten, Fertan drauf am nächsten Tag so gut es geht abwaschen, trocknen, mit Karosseriedichtmasse eine schöne Sicke formen und Lackaufbau von vorn und den Falz von hinten Fluidfilmen.
Wie lange das hält kann ich noch nicht sagen, jedenfalls länger als ein Jahr.
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Stubenförster
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Stubenförster »

Ich sehe da 2 Möglichkeiten solch unerreichbare Stellen überhaupt sinnvol anzugreifen:

1.) Du trocknest die befallene Stelle weiträumig mit umsichtiger Heissluftpistole erstmal aus, ich mache sowas immer und grundsätzlich
nur unter Einsatz einer Stirnlupe mit entsprechendem Licht. Trocknen heist, die Stelle muß so 2 Stunden 60 bis 70 Grad haben.

Auf den jetzt hoffentlich innen trockenen Falz bringst Du dünnflüssiges Öl auf, daß sich, durch die Kapillarwirkung, in die Dichtmasse schleicht und dort die Korrosion weitgehend stoppt. Ich habe einige Öle getestet ob sie nach Tagen überhaupt noch am Platz sind und wie sie sich ausbreiten, Testmaterial war unbehandelter ST-37-2-Baustahl mit der üblichen Zunderoberfläche, nichts weiter.
Sprühöl war nach Tagen kaum noch da, da zu viel Lösungsmittel die das Weite suchen.
Beste Ergebnisse brachte irgendein rotes ATF (Automatic Transmission-Fluid = Automatiköl), das sich gut ausbreitete, jedoch in sichtbarer Schichtstärke noch am Ort war.
Nach einiger Zeit könnte man auf die Idee kommen, äußerlich mehrfach vorsichtig mit wenig Lösungsmittel zu entfetten um äusserlichen Lack aufzutragen, wenn es so nicht bleiben kann.

2.)Du trocknest die befallene Stelle weiträumig mit umsichtiger Heissluftpistole erstmal aus, ich mache sowas immer und grundsätzlich
nur unter Einsatz einer Stirnlupe mit entsprechendem Licht. Trocknen heist, die Stelle muß so 2 Stunden 60 bis 70 Grad haben.

Du verdünnst alsdann Fertan mit, geschätzt, 20% Wasser soweit, daß es erkennbare Kriech- und Laufeigenschaften erhält und gibst es auf den Falz. Es darf nicht zuviel Wasser dabei sein um den Rost nicht herauszufordern. Fertan soll also möglichst durch Kapillarwirkung eintreten, welche erst durch Trocknung der Stelle stattfindet. Wenn es mein Problem wär, würde ich jetzt noch die Stelle mit Leistungs-Ultraschall aus einem US-Reiniger beaufschlagen, indem ich die leere US-Wanne mit einem Metallzylinder mit der Falz-Stelle verbände.
Ich würde es mindestens ein weiteres Mal auftragen und mehrere Tage Zeit geben, bevor ich das überschüssige Fertan dann abwasche.
Nach dem Abwaschen wieder Durchtrocknung des Falzes mit Heisluft um keine Feuchtigkeit einzusperren und Grundierung mit üblichen Lacken oder Plastik-Spray oder einem anderen Acryllack (nicht benzinfest !).

Ich persönlich mache mir einen Sport davon, Korrosion von Niva und anderen Eigentümern fernzuhalten und ich bin mittlerweile richtig gut.

Zu denken gab mir die Vermutung eines befreundeten Ingenieurs, als ich mit den immer gleichen Problemstellen am Niva beschäftigt war, daß bereits irgendwelche Verunreinigungen im Niva-Blech sein könnten, die dort immer wieder Korrosion aus dem Metall selber fördern .... .
--Wir Rechtschaffenden, die wir guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, versuchen für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben so viel mit so wenig, so lange versucht, daß wir jetzt so gut sind, fast alles mit fast nichts zu erreichen.--
1980 bis 1986 Niva 1600, gebraucht, Eigen-Wartung
1986 bis 1996 Niva "California", Schrott, Eigen-Restauration, Eigen-Wartung
1996 .... Niva 1.7i, Grauimport, BJ 1996, Singlepoint, Neufahrzeug, Eigen-Wartung
+ 2007 .... 500-er-Quadzilla-ATV, Neufahrzeug, Eigen-Wartung
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wLADAmir
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von wLADAmir »

Stubenförster hat geschrieben:Zu denken gab mir die Vermutung eines befreundeten Ingenieurs, als ich mit den immer gleichen Problemstellen am Niva beschäftigt war, daß bereits irgendwelche Verunreinigungen im Niva-Blech sein könnten, die dort immer wieder Korrosion aus dem Metall selber fördern .... .
Das hab's schonmal beim Golf mit den Blechen aus der DDR-Produktion, oder?
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Sebastian / endurofant
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Sebastian / endurofant »

Stubenförster hat geschrieben: daß bereits irgendwelche Verunreinigungen im Niva-Blech sein könnten, die dort immer wieder Korrosion aus dem Metall selber fördern .... .
Der Gedanke ist gar nicht so abwegig. Als die DDR sein erstes Karosserieblech-Werk in Eisenach fertig hatte war man natürlich sehr stolz und froh. Musste man jetzt nicht mehr Devisenverschlingende Importe tätigen. Allerdings gab es bald die ersten Sorgenfalten, den es traten vermehrt Rostprobleme am selbst hergestellten Tiefziehblech auf. Man nahm die Sache sehr ernst und ging der Sache auf den Grund, den es wurde ja auch exportiert (z.B. zu VW). Die Nachforschungen ergaben das es am russ. Rohmaterial lag, weil in den dortigen Schmelzöfen zusammengerührt wurde was gerade da war. Es wurden z.B große Mengen Kupferschrott mit in die Öfen geschickt.
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Stubenförster
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Stubenförster »

@Kupferschrott, etc.:
Kuck an, das mit VW, Ostzone und Russenblech wuste ich nicht, past aber zu allem anderen und ist schlüssig. Als ich auch mit galvanischen Verzinkungen an der Heckklappe dennoch immer wieder etwas Rost hatte, auch mit zusätzlich Plastik-70 über dem Zink, hatte ich das Gefühl das das ein besonderes Problem sei, war aber auf innermetallische Verunreinigungen noch nicht gekommen. Durch Mikrofräser habe ich aber wohl vieles auf Verdacht entfernt.
Ich werde damit leben, wie mit den untragbaren hinteren Plastik-Verkleidungen.
Gibt's nicht irgendwo hochwertige hintere Verkleidungen für Hartgesottene ? Wegen der vielen Rundungen ist Holz da keine Lösung.
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Heisseluft
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Heisseluft »

Minderwertiges Blech kann genauso eine Quelle für Rostungen sein, wie minderwertige/zu dünne Lackschichten.

Das beste Mittel gegen Rost ist Sauerstoffabschluss welchen auch der Lack bewerkstelligen soll. Dazu ist aber eine gewisse Schichtdicke nötig, wie unschwer auf dem Bild zu erkennen ist diese niemals gegeben...da diffudiert der Sauerstoff munter durch....und in Verbindung mit Fehlerstellen....Rost!

ioi.
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Florian82
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Florian82 »

Also das interessiert mich jetzt.
Welcher Golf war das mit dem Blech aus DDR?
Und welche Teile wurden geliefert?
Ihr findet mich bei Youtube "LadaGrantaSelbsthilfe"
Lada 2191, 16V 72kw Baujahr 2017

Es besteht eine WhatsApp Gruppe mit 4 LaGranta Fahrern.
Bei Interesse bitte PN an mich.
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christian@nivatechnik.de
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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von christian@nivatechnik.de »

Florian82 hat geschrieben:Welcher Golf war das mit dem Blech aus DDR?
Golf1, Scirocco1, Passat1 bis 1979
Florian82 hat geschrieben:Und welche Teile wurden geliefert?
Keine Teile... nur große Rollen
Gruß christian@nivatechnik.de

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Re: Lackaufbau bei Rost im Falz...

Beitrag von Markus K »

Ich hatte schon mal den Hinweis auf die Praxis-Tipps aus den 1985-er Heften vom Motor-Straßenverkehr" gegeben. Da wird exakt dieses Thema angesprochen und in genauen Arbeitsschritten abgehandelt. Letztlich eigentlich das, was Christian auch schreibt. Die haben früher Elaskon benutzt, heute gibt es ja genügend andere Alternativen.
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