Innenraum dämmen

alles zum Thema Karosseriearbeiten, Blecharbeiten, Lackierarbeiten,...

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MrHydeAndMe
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Innenraum dämmen

Beitrag von MrHydeAndMe »

Tach zusammen!

Ich wäge gerade die Vor- und Nachteile ab, den Inneraum vollständig mit Alubutyl zu dämmen.
Dabei stellt sich mir die Frage, was sich noch für Nachteile ergeben könnten die ich als Nicht-Lada-Kenner vielleicht garnicht auf dem Schirm haben könnte.
Bei meinem Opel gibt es zB Bereiche, wo das Wasser bewusst durch den Innenraum geführt wird, und es fatal wäre Dämmmatten in den Weg zu kleben.

Evtl gibt es ja Erfahrungen solcher Projekte, die würden mich sehr interessieren.
Oder Euch fallen vielleicht Bereiche ein, wo man so etwas auf jeden Fall sein lassen sollte. Ich bin gespannt was euch vielleicht sonst noch für Nachteile einfallen.

Viele Grüße, Alexander
habenwill: Lada 2131 Bj 2020
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Tuppa
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von Tuppa »

Hallo Alexander!

Ohne jetzt über Nachteile sprechen zu wollen, was für Vorteile hat es denn deiner Meinung nach bzw. was genau versprichst du dir davon? Bist du schon mal einen 2131 zur Probe gefahren oder woher entstammt diese Idee?
Gruß, Robin

- Lada 2131, MJ2020, EZ 08/20, Euro 6d-TEMP
MrHydeAndMe
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von MrHydeAndMe »

Moin Robin.
Ich verspreche mir davon, das so viel Geräusch wie möglich von draußen auch dort bleibt, und möglichst viel Musik drin bleibt. Und zwar nicht nur Lautstärke sondern auch Klang.

Den Threat mit der Schafwolle habe ich auch schon gefunden, auch eine geile Idee, vielleicht kann man das ja kombinieren...

Probefahren konnte ich noch nicht, aber meine Ideen und Gedanken wollen dennoch schonmal geordnet werden :wink:
habenwill: Lada 2131 Bj 2020
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jhl
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von jhl »

MrHydeAndMe hat geschrieben:Evtl gibt es ja Erfahrungen solcher Projekte, die würden mich sehr interessieren.
Moin,

damit kann ich dienen. Habe Innen alles ausgebaut, die Vliessmatten entfernt und die Antidröhnplatten abgeschabt. Unter den Matten (auch irgendein Bitumenzeug denke ich) waren viele Luftblasen also potentielle Rostnester. Sauarbeit aber bis hierhin sinnvoll. Danach habe ich Alubutyl von Reckhorn eingearbeitet. Eine niedrigere Geräuschkulisse, bessere Thermoisolierung oder Antidröhneffekt kann ich nach meiner Wahrnehmung nicht feststellen. Dafür hat sich die Arbeit nicht gelohnt, wohl aber für die Korrosionsprophylaxe, die aber das Alubutyl nicht braucht. Ich würde den Innenraum freimachen, Vlies raus, Bitumenplatten raus und dann schön dick lacken und gut. Aber Geschmäcker sind ja verschieden. Mike Sander brauch ich wohl nicht erwähnen. Ist ja obligatorisch und wenn man den Innenraum eh frei hat, gut zu machen.
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Olitschka
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von Olitschka »

Na ja, Du weißt ja nicht wie laut es ohne Alubutyl gewesen wäre.
Ich denke schon das es was bringt.
Einen Niva wird man auch nie so leise bekommen wie einen heutigen PKW, allein schon wegen der alten Getriebetechnik und deren Aufhängung.
Lada Niva Bj.03.(?) 2003, Felt DD10 Fatbike (natürlich in Tarnfarbe), Nissan X-Trail T31 Bj.2007.
MrHydeAndMe
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von MrHydeAndMe »

Olitschka hat geschrieben: Einen Niva wird man auch nie so leise bekommen wie einen heutigen PKW
Das ist eh klar Oliver, das darf wohl keiner erwarten.
Perfektion ist niemals zu erreichen, aber immer anzustreben, ging der Spruch nicht so oder so ähnlich? :wink:

Ich kam auf die Idee beim Gespräch mit dem Car-Hifi-Spezi.
Ich bin von zu Hause einen gewissen Hifi-Anspruch gewöhnt, trete aber auf unbestimmte Zeit sehr kurz (Krebskranke Nachbarn und Wände aus Pappe im Altbau).
Deshalb der Gedanke, wieviel Klang man mit vertretbarem Aufwand in den Lada kriegen könnte. Der Aufwand/Nutzen muss halt gegeben sein, dann bin ich für alles offen.

Ich hätte allerdings nicht gedacht das da schon so viel Dämmung drin steckt, die Frage ist halt, wieviel Sinn der Aufwand dann tatsächlich macht, und ob nicht die vorderen Türen völlig ausreichend sind.
habenwill: Lada 2131 Bj 2020
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jhl
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von jhl »

Olitschka hat geschrieben:Na ja, Du weißt ja nicht wie laut es ohne Alubutyl gewesen wäre.
Doch, weiß ich. Ausprobiert. Bringt nicht viel. Sonst hätte ich es so nicht geschrieben
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Maikel
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von Maikel »

..... einen gewissen Hifi-Anspruch gewöhnt,
Ok,
ob aber die innen Karosserie
eines Lada NIVA zur Umsetzung zu einer solch Hifi Qualität der richtige Ort ist, selbst wenn dies mit
geeigneten Maßnahmen gelingen sollte.

Der Innenraum des Niva ist schon eine Klangkapsel an sich, der Gestalt, die einzelnen mechanischen Komponenten zweifelsohne an ihren unterschiedlichen
Geräuschen / Schwingungen zu erkennen, als an eben diesen, ihren Zustand beurteilen zu können.
Gruß von Maikel
-NIVA only 2010- & -NIVA Grauimport 2007 - (Laufleistung ü.300.000km)
"Ich fahre da, wo die Wölfe Angst haben zu scheißen"
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Hipster
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Innenraum dämmen

Beitrag von Hipster »

Alubutyl benutzt man, um Schwingungen im Blech zu eliminieren. Man bringt es nur auf Max. 40% der Flächen an. Für eine Tür reicht zum Beispiel eine relativ kleine Fläche in der Mitte zu bekleben.
Dämmen kann man großflächiger mit z.B. Armaflex. Das wiegt auch weniger und ist billiger.


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Olitschka
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von Olitschka »

Das Gute bei Armaflex ist auch, im Winter wärmer im Sommer kälter wie ohne.
Hab es nur am Himmel. Hätte ich vorher gewußt wie gut das Zeug dämmt, hätte ich nicht mit Alubutyl und 10mm Filzmatte alles beklebt.
Obwohl es für den Boden wohl nicht so gut sein wird, da es sehr empfindlich ist.

@jhl
Alles klar _..,
Lada Niva Bj.03.(?) 2003, Felt DD10 Fatbike (natürlich in Tarnfarbe), Nissan X-Trail T31 Bj.2007.
almarualgi
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von almarualgi »

Der Faden "Mein kleiner Laubfrosch" könnte ab Seite 3 für den TS interessant sein. So ein Dämmprojekt gab es schließlich schon einmal.
http://nivatechnik.de/viewtopic.php ... h&start=30
MrHydeAndMe
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von MrHydeAndMe »

Den Laubfrosch-Thread hatte ich noch nicht weit genug gelesen, das sieht interessant aus. Danke Gisela!

Mit Armaflex habe ich mich im Kfz-Bereich noch nicht auseinader gesetzt. Berufsbedingt habe ich damit in der Haustechnik zu tun, das werde ich mir mal genauer anschauen.
Maikel hat geschrieben:
..... einen gewissen Hifi-Anspruch gewöhnt,
Ok,
ob aber die innen Karosserieeines Lada NIVA zur Umsetzung zu einer solch Hifi Qualität der richtige Ort ist, selbst wenn dies mit
geeigneten Maßnahmen gelingen sollte.
Vermutlich nicht Maikel. Aber es gibt so einiges was mehr oder weniger Unsinn ist, und es wird trotzdem gemacht. Deshalb wäge ich noch ab ;)

Das deine Arbeit keine Resultate gebracht hat, finde ich bemerkenswert Jan Heinrich. Das zeugt ja davon das
a) der Wagen von Werk aus schon optimal gedämmt ist
b) verwendet Alubutyl mangelhafte Qualität hatte
c) es völlig egal ist was man in das Blech reinklebt
d) es generell total egal ist was man mit dem Innenraum macht
e) du dir dein Gehör mehr geschrottet hast als es dir lieb ist .,.

Schlauer bin ich nicht... :mrgreen:

Das Alubutyl soll ja in erster Linie die Bleche versteifen, Armaflex ist eine klassiche Dämmung. Vom Gefühl macht eine Kombinationn aus den beiden Maßnahmen Sinn - in Verbindung mit der schon vorhandenen Dämmung. Ich werde mal weiter Threats wälzen um ein paar Bilder zu finden wie die Dämmung ab Werk ausschaut.

Danke erstmal für Eure Einschätzungen!
habenwill: Lada 2131 Bj 2020
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Beddong
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von Beddong »

Am sinnigsten ist es auftretende Schwingungen nicht zu dämpfen, sondern sie so weit wie möglich zu minimieren!
Übersetzt soll das heißen: Die Aufhängung der vibrierenden Komponenten so um zu gestallten, das diese die Vibrationen nicht so arg übertragen, oder erst gar nicht entstehen.
Wichtigste Punkte sind hier: Kette, Kolben, Pleuel, Kurbelwelle, Ventile, Ansaugung, Motorlager (auch drittes Motorlager=Getriebelager), VTG-Aufhängung, Schalthebel, Ausrichtung VTG, Kardanwellen (falls vorhanden), Getriebe-Ölfüllung, Silentbuchsen, Diff-Einstellung, Radlager (vorne die alten), und natürlich die Reifen.
Alubutyl ist dann um Schwingungen zu dämpfen die z.B. durch Luftströmungen entstehen. Die ganze Karre damit zu tapezieren ist eher unnötig.
Hallende Oberflächen (z.B. die Kunststoffverkleidungen) in Schallschluckende Oberflächen zu wandeln ist auch eine gute Maßnahme die das akustische Erlebnis im Niva in Richtung erträglich (diese Einschätzung ist natürlich stark abhängig vom Gehörinhaber) lenkt.
Homo rationalis non contra ventum navigat!
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jhl
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von jhl »

MrHydeAndMe hat geschrieben:Das deine Arbeit keine Resultate gebracht hat, finde ich bemerkenswert Jan Heinrich. Das zeugt ja davon das
a) der Wagen von Werk aus schon optimal gedämmt ist
b) verwendet Alubutyl mangelhafte Qualität hatte
c) es völlig egal ist was man in das Blech reinklebt
d) es generell total egal ist was man mit dem Innenraum macht
e) du dir dein Gehör mehr geschrottet hast als es dir lieb ist
Nee, nee. Das war nicht das, was ich gesagt und gemeint habe. Meine subjektive Meinung ist:
jhl hat geschrieben:Eine niedrigere Geräuschkulisse, bessere Thermoisolierung oder Antidröhneffekt kann ich nach meiner Wahrnehmung nicht feststellen. Dafür hat sich die Arbeit nicht gelohnt, wohl aber für die Korrosionsprophylaxe...
Um die Rostprophylaxe ging es mir nebenbei bemerkt.

Meine Meinung zu:

a) halte ihn nicht für optimal gedämmt wegen der Materialien und wie verarbeitet
b) Reckhorn Alubutyl halt ich nicht für qualitativ schlecht. Sonst hätte ich es nicht eingearbeitet
c) glaube ich nicht. Man sollte aber wissen was man mit welchem Material erreicht
d) wie c)
e) das könnte stimmen. Mein Gehör hatte in meiner Zeit als Wartungsmechaniker an der Phantom nachweislich nachgelassen.

Also, nochmal mein Fazit: Es lohnt sich (Vorsicht, nur meine Meinung) den originalen Kram rauszureißen. Was danach passiert entscheidet das Ziel, dass man erreichen möchte.
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Marek
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Re: Innenraum dämmen

Beitrag von Marek »

Tag,

ich hab schon unzählige Fahrzeuge gedämmt und noch mehr gehört. Dazu unterschiedlichste Materialien verwendet.

Grundsätzlich muss man da unterscheiden welches Ziel man verfolgt und wie "ernst" man es nimmt.

Ich habe schon bei einem 7er BMW mit Doppelverglasung und komplett gedämmten Türen, Bodenblech, Dach und allen Verkleidungen eine weitere Schicht Alubutyl verarbeitet. Das ist natürlich im Kosten/Nutzenfaktor sicherlich nicht mehr sooo sinnvoll, aber eine Maßnahme um die letzten wenigen % rauszuholen.

Genauso wurde ein Dacia Dokker rundherum komplett gedämmt was den Fahrkomfort paar Fahrzeugklassen höher gesetzt hat. Daher denke ich, je "mieser" ein Fahrzeug, desto grösser der Aha-Effekt. Wenn man die Verkleidungen am Niva schon runter hat, würde ich definitiv hier und da paar Matten verwenden.

Wenn du die Hifi-Mininal-Konfiguration, also 2Wege-Front mit Sub, im Sinn hast, würde ich mich am Klopf-Test orientieren. Einfach alles mit der Faust abklopfen wie wenn man an einer Eingangstür klopft. Jedes Blech was blechern klingt, hat etwas Alubutyl verdient. Man sieht bei Spülen in Baumärkten auch wie wenig Butyl unten schon was bringt. Das ist bei Autoblechen nicht anders.

Soll ein potente 3Wege-System mit Sub an ein bis mehreren KW Leistung werkeln, sind natürlich paar Maßnahmen mehr nötig wie z.B. Metallprofile vernieten und verkleben nach dem Sandwichprinzip. Aber ich denke das ist hier nicht der Plan.

Daher würde ich nach dem erstgenannten Prinzip vorgehen und später nacharbeiten. Man bemerkt dann sicherlich, dass andere Teile rappeln werden und da hilft es häufig sie mit etwas Vorspannung durch dünnen Schaumstoff zu beruhigen.

Nach den Maßnahmen ist aber schon damit zu rechnen, dass man besser dabei ist als 95% aller anderen vergleichbaren Fahrzeuge was allen Beifahrern auch auffällt. Das sieht man auch deutlich, wenn man mit dem Messmikro im Fahrzeug rumspielt.

Auf der Reckhorn-Alubityl-Seite sieht man ein Video und im Fortissimo-Web-Shop in den Beschreibungen der Produkte kann man sich einen Überblick verschaffen was wozu da ist.

LG
Marek
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