Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

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Moderator: christian@nivatechnik.de

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1830
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Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von 1830 »

In einem anderen Faden kam folgendes Problem(?) zur Sprache:
christian@nivatechnik.de hat geschrieben:
11. Oktober 2021, 08:37
Nur Autobahn ist halt fürs Getriebeöl doof. Damit also auch fürs Schaltgetriebe.
Lösung: auf der BAB nur so schnell wie die LKWs
Hintergrund: Ich fahre derzeit gut 40.000 km pro Jahr zusammen, ganz überwiegend Autobahn. Ich halte das allgemeine Inspektionsintervall von 10.000 km ein, bringe das Fahrzeug also alle 3 Monate zur Inspektion. Getriebeölwechsel ist alle 30.000 im Serviceheft auch aufgeführt als Vorschriftsarbeit. Fahre auf der BAB selten schneller als 110 km/h.

Sollte ich mir -- Vertrauen in die Gewissenhaftigkeit der Werkstatt wird vorausgesetzt -- aufgrund von Christians Anmerkung zum Getriebeöl oben also Gedanken machen? Besteht hier eurer Einschätzung nach ein erhöhter Handlungsbedarf?
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HarryL
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von HarryL »

Da ich auch sehr viel BAB fahre, habe ich auf die große Getriebeölwanne und gutes Öl mit MathyT-Zusatz gesetzt. Was will man noch machen? Wenns verreckt, dann verreckts halt. Dan gibts ein neues. Bislang läuft meins störungsfrei und ohne nennenswerte Geräusche bei 58TKM. Ich lass mich überraschen!
Wer Platz hat, kann sich ja jetzt schon ein neues Getriebe kaufen und ins Lager legen. Bei der aktuellen Inlfationsrate und den zu erwartenden Preissteigerungen bei Ersatzteilen kann man so sicher einiges sparen.
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fiorino
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von fiorino »

Besorg Dir die große Ölwanne, mach alle 30k den Wechsel. Falls es sich unterhalb von ca. 10°C schwer schalten lässt , probiere das Spirax von Shell, spar Dir das Mathy Zeugs... Nur mein Tip - muß man nicht machen :wink:
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HarryL
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von HarryL »

fiorino hat geschrieben:
17. Oktober 2021, 21:33
Besorg Dir die große Ölwanne...... spar Dir das Mathy Zeugs... Nur mein Tip - muß man nicht machen :wink:
Stimmt, muß mann nicht. Kann man aber. Der Nutzen von Mathy ist ebensowenig hieb- und stichfest erwiesen, wie der Nutzen der großen Ölwanne. Muss jeder für sich selber entscheiden, woran er glaubt. Es rennen auch Millionen von Menschen jeden Sonntag in die Kirche, obwohl es da keine Beweise für gibt......wie gesagt, ich gönn mir das Mathy und hoffe (!) dass es was nützt. Die paar Euro tun mir nicht weh. Die gleiche Kohle hab ich früher jeden Samstag Abend in der Disko auch ausgegeben......

Gruß, Harry
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BabuschkasEnkel
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von BabuschkasEnkel »

Gibt es eigentlich nur diese Aluwanne in groß? Oder auch eine günstigere Alternative?
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HarryL
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von HarryL »

Keine Ahnung, aber wer schweißen kann, für den sollte es kein Akt sein, sich aus dem originalen Deckel was tieferes mit mehr Volumen zu bauen.
Die originale Wanne fasst 0,2 l , die Aluwanne 0,7 l.
Kühlrippen hat man halt dann nicht.....
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BabuschkasEnkel
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von BabuschkasEnkel »

HarryL hat geschrieben:
18. Oktober 2021, 00:48
Keine Ahnung, aber wer schweißen kann, für den sollte es kein Akt sein, sich aus dem originalen Deckel was tieferes mit mehr Volumen zu bauen.
Die originale Wanne fasst 0,2 l , die Aluwanne 0,7 l.
Kühlrippen hat man halt dann nicht.....
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Beddong
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von Beddong »

HarryL hat geschrieben:
18. Oktober 2021, 00:48
Kühlrippen hat man halt dann nicht.....
Kann man dann auch noch drauf braten, vor allem kann man sie dann auch etwas anders gestallten ;-)

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BabuschkasEnkel
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von BabuschkasEnkel »

HarryL hat geschrieben:
18. Oktober 2021, 00:48
Keine Ahnung, aber wer schweißen kann, für den sollte es kein Akt sein, sich aus dem originalen Deckel was tieferes mit mehr Volumen zu bauen.
Die originale Wanne fasst 0,2 l , die Aluwanne 0,7 l.
Kühlrippen hat man halt dann nicht.....
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Bin jetzt bei ca 0,55 l, aber wenn deine Wanne eintrifft, kann ich ja noch mal größer probieren.
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christian@nivatechnik.de
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von christian@nivatechnik.de »

Gefällt mir gut! :ntde:
Gruß christian@nivatechnik.de

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beckerlaisa
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von beckerlaisa »

Moin,

gibt es denn schon Daten zur Öltemperatur im Getriebe? Mit einem Sensor über die Ablasssöffnung lässt sich sicher ein Wert ermitteln. Eine Öltemperatur bis 60°C ist sicher ok. Meint Ihr, die steigt noch weiter an? Bei Autobahnfahrt bin ich da eher gelassen, da wird es eher Probleme geben bei langer Bergfahrt im Sommer mit Anhänger. Und dann ist da noch eine Frage: es geht in Sachen Temperatur und Kühlung immer um das Hauptgetriebe - aber was ist denn mit dem Verteilergetriebe? Da ist doch das gleiche Thema mit Öltemperatur.

Grüße,

Mathias
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Notausgangparker
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von Notausgangparker »

Die größere Ölwanne hat bei mir definitiv was gebracht!

Nach langer Autobahnfahrt bei 30 Grad Außentemperatur hatte ich früher regelmäßig Schalt- und Anfahrprobleme. Die sind seitdem weg.

Dazu ein neuer Motorschutz, der Motor und Getriebe nicht zu stark verkapselt und Shell Spirax alle 20.000 - gut schaltbar im Winter und im Sommer nicht mehr als 60 Grad Öltemperatur ( fahre mit Sensor an der Ölwanne )
21214 Baujahr 2011 Euro 5 mit Prins LPG; ; AHK 1,9; in Lada - Farbe 140 "Yashma"; Sterling Hochleistungsladeregler für AGM Exide; Permanentlüfter, Getriebeölwanne XL; Seit Januar 2021 bei Km 167000 neuer Motor

BMW R 100 GS, UAZ Hunter Bj. 2007 ( Baijah - Edition )

- Stell Dir vor es geht und keiner kriegts hin - Wolfgang Neuss

Viele Grüße
Thomas -
Frickas
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von Frickas »

hast du die 60°C auch mit angebautem Motorschutzblech gemessen?
ist das die richtige Ölwanne und gibt es die nur bei Script-on?
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Benno
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Niva-Zehd
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von Niva-Zehd »

Moin.
Ich kenne das "Getriebeölproblem" auch von den Unimog 404, wovon ich 2 Stück habe.
Da wird bei zügiger Autobahnfahrt auch das Öl heiss.
Hier ist allerdings die einhellige Meinug im Unimog Forum, dass alles bis 100 Grad normal und unproblematisch für die Öle ist. Nicht umsonst geben die Ölhersteller in den Datenblättern die Viskositäten immer bei 40°C und bei 100 °C an.
Erst wenns Richtung 120°C geht, sollte man sich Gedanken machen.
Jeder Motor, was auch Metallteile mit Lagern sind, läuft optimal bei 90°C. Warum ein Getriebe hier zwangsläufig kälter sein muss, ist mir nicht logisch.
Wenn der Niva nur auf 60°C kommt, hätte ich da null Bedenken. Da ist noch üppig Reserve bevor die Öle zu heiss werden.

Gruss Martin
Niva Urban, Baujahr 2018, Euro 6

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Beddong
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Re: Inwiefern ist Autobahnfahrt ein Temperaturproblem für das Getriebe bzw. das Getriebeöl?

Beitrag von Beddong »

Niva-Zehd hat geschrieben:
24. Oktober 2021, 07:06
Wenn der Niva nur auf 60°C kommt, hätte ich da null Bedenken.
Und diesen Wert bekommt er eben mit der großen Ölwanne, wobei dieser auch mit Vorsicht zu genießen ist. Die Öltemperatur ohne große Ölwanne zu messen ist eigentlich nicht möglich, da du kein Öl hast in dem du messen könntest...außer wenn sich im Getriebe nichts dreht, also im Stand, wenn sich das Öl wieder sammeln kann. Mit der Großen Ölwanne wird es sich ähnlich verhalten, auch wenn der Sensor ganz unten liegt, da wird wohl auch ne menge Luft mit gemessen werden im Betrieb...oder eben Öl was nicht richtig umgewälzt wird, da es keine Pumpe gibt...auch der Gedanke ist denkbar, auch wenn unwahrscheinlich.
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