Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Federn, Achsaufhängung, Radlager, Höherlegungen, ..

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BabuschkasEnkel
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Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

Bei unserem 2018er Niva (die Babuschka, das Auto meiner Mutter) waren bei Lastwechseln schon von Anfang an schlagende Geräusche aus dem Antrieb zu vernehmen.
Das ließ sich in einem gewissen Rahmen durch das Fahrverhalten reduzieren, aber nicht beseitigen.
Nachdem die Einfahrphase gut durchlebt war, war ich sehr an einer Lösung interessiert.
Als Abhilfe wurde das Software-Update von Tonnky empfohlen, tatsächlich wurde es etwas besser. Aber nicht so richtig gut.
Mit reichlich zeitlichem Abstand habe ich dann die mittlerweile definitiv nicht mehr guten Gleichlaufwellen zu den Achsen durch gescheite Kardanwellen von beddong getauscht. Wieder definitiv eine Verbesserung, schließlich war eine Menge Spiel aus dem Antriebsstrang verschwunden.
Aber eben immer noch nicht gut. Auch eine Einstellung des Kupplungspedalschaltersund eine Reinigung der Drosselklappe verbesserten etwas aber nicht überzeugend.
Nächster Verdächtiger war die Kupplung, die deutlichen Leerweg in der Torsionsdämpfung der Mitnehmerscheibe aufwies.
Aber auch nach dem Kupplungstausch, der von allen Versuchen den deutlichsten Effekt mitbrachte, blieb das Verhalten des Fahzeuges sich in bestimmten Situationen gerade bei Fahrten zwischen Last- und Schiebebetrieb regelrecht wie ein Rodeobulle aufzuschaukeln.
Was mir schon immer wieder aufgefallen war, war die Tatsache, dass wenn an der VA die Bremsen nicht hundertprozentig frei waren, sich der Effekt verstärkte.

Also irgendwie durch ein in den Antrieb eingeleitetes, nicht konstantes Drehmoment verursacht.

Jan/jhl hatte mir schon länger von seinem Stabi-Umbau vorgeschwärmt, bei dem er den Stabi soweit entfernt hat, dass er nur noch das VA-Diff trägt und vom Fahrwerk entkoppelt ist. Er hat dazu Koni-Dämpfer für den Chevy-Niva verbaut weil dabei die Seriendämpfer an ihre Grenzen kommen (können).
Erst wollte ich da nicht ran, aber in der verzweifelten Lage, in der ich war, war mir mittlerweile fast jeder Weg recht.
Nur würde ich das Fahrverhalten ohne Stabi meiner Mutter nicht schmackhaft machen können und die Konis gibt es nicht geschenkt!
Also eine Versuchsphase:
Aus 20er Rundstahl (normaler Baustahl) habe ich eine stabiähnliche Strebe gebogen, die nur das Diff an der Karosserie trägt. Das hat mit Schmiedekohle schlanke 15€ gekostet.
Diese Strebe habe ich dann eingebaut und für eine Probefahrt gehen auch die Seriendämpfer. Diese Probefahrt zieht sich nun seit über 400 km (meine Eltern fahren solange meinen Niva) und ich bin angenehm überrascht. Das Klonk beim Lastwechsel bleibt etwas, aber es schaukelt sich nicht auf. Und wenn doch mal leicht, lässt es sich sofort beenden und schwingt sich nicht toxisch weiter.

Es hat also tatsächlich das Fahrwerk über den Stabi eine minimale Drehbewegung in das Gehäuse des VA-Diffs eingeleitet, die dann sich, actio = reactio, in den Antriebsstrang übertragen hat.
Ich komme auch ohne Stabi gut zurecht, allerdings kann ich es mit den Seriendämpfern wirklich nur sehr erfahrenen und aufmerksamen Fahrern ans Herz legen, denn ein schlechter werdender Dämpfer wird nicht kompensiert und wirkt sich viel direkter aus! Wer da nicht weiß was er tut, handelt fahrlässig! Wer die Konis für insgesamt wohl irgendwie ca 600€ einbaut hat da sicher laange Ruhe, aber irgendwann kommt auch da ein kritischer Moment.

Nun sind wir nicht Krösus und meine Mutter mag diese sehr direkte Rückmeldung aus dem Fahrwerk nicht (mein Papa merkt bis auf das verschwundene Ruckeln kaum Unterschied)
Ich plane daher den Umbau auf die VA-Diff-Aufhängung von vor 2016, als das Diff noch am Motor hing.
Soll im harten Geländeeinsatz wohl mal Probleme gemacht haben, aber so hart geht hier niemand ins Geschirr.
Benötigt werden:
Die Stehbolzen + Muttern, die oben in das Diff-Gehäuse kommen,
Die Blechhalter und Deckel, die seitlich an die Ausgänge des Diffs kommen und der eine Blechhalter, der noch seitlich an den Motorblock kommt und bei den neuen nicht mehr verbaut ist.
Weiteres erst nach Vollzug der Arbeiten. Das zieht sich, da erst das Auto zur Karosserieinstandsetzung geht (wer die Geschichte noch im Kopf hat - ja das steht immer noch aus...) und ich erst dann in Ruhe Radlager und diesen Umbau angehen werde.
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BabuschkasEnkel
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

Die Babuschka hat ein geheiltes Blechkleid und ich habe gesundheitlich bedingt etwas Zeit.
Also schreitet hier ganz langsam der Umbau voran.

Erstmal ein Kommentar zur der Probefahrt ohne Stabi, die jetzt wohl doch an die 1000km lang war.
Das Fahrverhalten ist wie ausgetauscht, auch wenn die Bewegungsneigung im VA-Diff nicht weg ist. Das wurde mit zunehmender Dauer des Versuchs auch eher wieder mehr.
Die Hilfsstrebe zeigt deutliche Spuren wo vorher die Gummis saßen, die das Diff hielten. Es ist einerseits der Walzzunder abgerieben (ich hatte das 20er Rund nicht weiter behandelt, sondern einfach roh verbaut), andererseits ist Gummi aufgetragen. Hier wirken also schon nicht zu verachtende Kräfte und die Gummis geben dem Ganzen meiner Meinung nach viel zu viel Bewegungsspielraum. Härtere Gummis helfen aber nur, wenn der Stabi dann auch härter an der Karosserie befestigt wird - ob das so gut ist bezweifle ich.
Auch die vorderen Gummis zeigen deutlich Bewegungsspuren.
Eine Actioncam während der Fahrt wäre hier mal interessant gewesen.

Zum Umbau:
Zuerst müssen die vorderen Antriebswellen raus, samt der dazu nötigen Verbundarbeiten. Das Diff jetzt abstützen! Da die Ausleger vorn gleichzeitig die Lagerdeckel sind, ist es etwas tricky das auseinanderzubekommen ohne den ganzen Vorderwagen auseinanderzunehmen. Wenn die Lager weiterverwendet werden sollen, sollte das Fahrzeug vorher unbedingt gewaschen werden, damit nicht zu viel Dreck in die Lager und das Diff-Gehäuse kommt.
Die neuen Deckel kommen ohne Wellendichtringe, hier die Laufrichtung beachten!
Rechts passen die originalen Stehbolzen gerade so, da der Halter noch dazukommt, links sind sie nur für die dünnen Deckel zu lang. Links gehen sie bis zum Öl durch und müssen daher wieder eingedichtet werden, damit später nichts ölt. Die Montage der Antriebswellen mit den neuen Deckeln gestaltet sich relativ unspektakulär.
Nun habe ich den unteren Getriebedeckel getauscht, macht man das nicht kommt er später zu nah am den Stabi.
Puristen können ihn auch einfach abtrennen, das ist aber nicht meine Gangart...

Nun sollte der Halter an den Motorblock geschraubt werden und das Diff behutsam einmal gegen seine neuen Befestigungspunkte gelegt werden. Vermutlich liegt das jetzt nicht allzu gleichmäßig an...
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IMG_20220731_110045.jpg (85.02 KiB) 2034 mal betrachtet
Das muss unbedingt durch geeignete Unterlagen ausgeglichen werden, Unterlegscheiben, Passscheiben,... Hauptsache die Auflagefläche verringert sich nicht und die Stärke passt.
Bei mir reichte eine 12er U-Scheibe zwischen linkem Motorlager und Diff-Gehäuse.
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IMG_20220801_131631.jpg (99.58 KiB) 2034 mal betrachtet
Der rechte Halter ist relativ anschmiegsam. Man könnte ihn auch noch verstärken, habe ich jetzt nicht gemacht.

Da mir noch Schrauben fehlen, ich zu müde bin und der frisch lackierte Stabi trocknen muss, geht es hier erst später weiter.
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jhl
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von jhl »

Schöner Bericht. Bin immer wieder fasziniert, wie sich der Niva den individuellen Bedürfnissen anpassen lässt.

:lada: :ntde:
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BabuschkasEnkel
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

BabuschkasEnkel hat geschrieben:
2. August 2022, 13:45
Nun sollte der Halter an den Motorblock geschraubt werden und das Diff behutsam einmal gegen seine neuen Befestigungspunkte gelegt werden. Vermutlich liegt das jetzt nicht allzu gleichmäßig an...
Aufmerksame Leser haben hier sicher einen Unterschied zwischen der Vorgehensweise im Bild und der im Text festgestellt.
Ich hatte den Halter eigentlich als Gebrauchtteil mit Schrauben hier liegen und habe ihn verschusselt...
Daher hier ein Neuteil allerdings ohne Schrauben und deshalb ein etwas unpassendes Bild :wink:


Ich denke im Werk wurde das Diff einfach so unter den Motor gedübelt, weshalb hier einige auch mit abgerissenen Schraubstutzen zu tun hatten. Wenn das System verspannt ist, ist Bruch natürlich vorprogrammiert!
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jhl
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von jhl »

BabuschkasEnkel hat geschrieben:
2. August 2022, 14:14
Ich denke im Werk wurde das Diff einfach so unter den Motor gedübelt, weshalb hier einige auch mit abgerissenen Schraubstutzen zu tun hatten. Wenn das System verspannt ist, ist Bruch natürlich vorprogrammiert!
Dann sollte deine Erkenntnis und Vorgehensweise vielleicht ins Wiki???
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AET
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von AET »

Das ganze ist ja als "Dreieck" ausgelegt. Von daher sollte sich das ausgleichen.
Problem ist wahrscheinlich eher, wenn der rechts Halter beim Reparieren der Antriebswelle abgenommen wird und sich die Bolzen/Muttern links setzen können.
Aber ja, ein Ausgleich kann dann hier natürlich Abhilfe schaffen.
Ansonsten empfielt sich nach dem Werkeln an der rechten Antriebswelle halt die Kontrolle der drei Befestigungspunkte.

Schön anzusehen/lesen dein Projekt.

Gruß
Rainer
Die Niva-Fans von AET:
Rainer - Katalog- und Teileauskenner und gelernter Niva-Schrauber
Rico - Fünfarmige Verpackungsmaschine und Marathon-Lagerist
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BabuschkasEnkel
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

Danke an Jan und Rainer für das Lob!

Ja, ein Dreieck ist es, aber wenn links die Auflageflächen nicht Plan anliegen, wie gesagt, der rechte Halter zieht sich ganz gut, dann werden die Stehbolzen schief gezogen. Also in Fahrzeug-Längsrichtung verkantet.
Das kann nicht gut sein! Sonst könnte man noch mit Kugelscheiben und Kegelpfannen arbeiten - teurer Overkill!
Außerdem tragen die in der Höhe sehr auf, das wird dann mit dem Fahrwerksträger bzw den Längsstreben knapp, denke ich.
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BabuschkasEnkel
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

So die Schrauben sind da und drin!
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IMG_20220804_133251.jpg (66.74 KiB) 1874 mal betrachtet
Auf dem Weg dahin war wieder einmal die Adapterlösung (Ring-)Ratsche auf Gewindebohrer sehr hilfreich. Schlanker als ein Windeisen oder diese langen Gewindebohrerratschen. Kenne ich nur von Hanse-Werkzeug, ich denke das darf hier ruhig beim Namen genannt werden...
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IMG_20220804_133218.jpg (142.1 KiB) 1874 mal betrachtet
Der Stabi trocknet noch, daher erstmal wieder Pause. Ist auch dummerweise zu warm in der Werkstatt geworden...
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IMG_20220804_133309.jpg (114.3 KiB) 1874 mal betrachtet
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BabuschkasEnkel
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

So, da bin ich wieder: Der Umbau ist abgeschlossen und fährt sich verdammt gut. Hat sich die Mühe gelohnt und das Auto ist quasi gerettet pl,,

Viel mehr Bilder sind es nicht geworden, da da wenig Aussagekraft drin ist, spare ich den Speicherplatz für wichtigere Bilder.
Da ich eine Auflistung der benötigten Teile versprochen habe, möchte ich diese nun liefern, alledings ohne Anspruch auf 100%ige Vollständigkeit.

Unbedingt benötigt werden:
1x 2121-2301063 Tragebock links
3x 15970721 Schraube M10x1,25x25 (Normteil)
3x 10516870 Federscheibe 10 (Normteil, U-Scheibe sollte es auch tun)
3x 16101511 Mutter M12x1,25 (Normteil, die dritte Mutter dient nur als Kontermutter zum leichteren Montieren der Stehbolzen)
3x 10517070 Federscheibe 12
1x 15540521 Schraube M12x1,25x35
2x 2121-2303087 Dichtung
2x 2121-2303086 Deckel
3x/6x 13543521 Stiftschraube M8x25 (DIN 940, original evtl leichter zu beschaffen als auf dem freien Markt. links zwingend, rechts sind die langen Originalschrauben mit zusätzlichen Scheiben DIN 7359 verwendbar)
1x 2121-2301060 Tragebock rechts
1x 21213-2301035 Dichtring links
1x 21213-2301034 Dichtring rechts
1x 2121-2301014-10 Unterdeckel (der Deckel benötigt kürzere Schrauben als der Auslegerdeckel, die Länge habe ich aber gerade nicht zu Hand!)
8x Schraube M8 für Unterdeckel siehe oben, Federringe können von den Originalschrauben genommen werden
-Diverse Unterlegscheiben bzw Passscheiben mit 12mm Innendurchmesser umd das Diff spannungsfrei an den Trageböcken und dem Motorlager ausrichten zu können
-Gewindedichtmasse für die M8 Stiftschrauben des linken Seitendeckels, die Bohrungen gehen durch in das Gehäuse
-Silikondichtmasse (Reinzosil, Dirko,...) für den Unterdeckel

Optional werden benötigt:
2x 2107-1701190-01 Lager (Normteil 6306, offen mit normalem Lagerspiel)
2x 2101-1701037 Sicherungsring (Normteil DIN 471 30x2, Achtung! Der Ring ist Dicker als die in den normalen Sortimentskästen!)
3x Scheibe DIN 7359 für M8
-Neues Öl
-Satz Stabi-Gummis und eigentlich alles was so drumherum auffällt :lol:


Was ich bisher nicht gut beschrieben habe:
Die originalen Seitendeckel sind ja ein Teil mit dem jeweiligen Ausleger. Sie sind in den angeschweißten Aufnahmen am Achsträger seitlich so geführt, dass man die Antriebswellen nicht einfach so ziehen kann, wie bei den Nivas vor 2016! Das ist nicht nur für diesen Umbau relevant, sondern grundsätzlich, wenn man da bei einem ab 2016er Niva ran muss. Um überhaupt eine Chance zu bekommen, das ohne die Demontage des Achsträgers zu zerlegen muss man mit zwei gekonterten M8-Muttern die je drei Stiftschrauben/Stehbolzen der Deckel entfernen. Nun lässt sich der Deckel aus den Aufnahmen drehen und die Welle ein Stück ziehen. Die Stoßdämpfer sollten auch raus, mindestens jedoch unten gelöst und mit Draht hochgeschnürt werden. Sonst bekommt man den langen Ausleger da nicht durchgefädelt. Ein Geschenk ist die Arbeit dennoch nicht und mit dem mal eben on the road, wie früher möglich, ist da nicht :thump_down:
Versuche vorher irgendwie die Seegerringe zu entfernen machen mMn keinen Sinn, da die Welle nicht leicht genug aus dem Lager geht. Daher lieber Welle, Deckel und Lager als Einheit raus und außerhalb des Autos auseinander nehmen.
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peregrino
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von peregrino »

Danke Phillip für deine detaillierten Ausführungen. :ntde:
Wenn man bei einem ab 2016 er z.Bsp die Manschette Innengelenk wechseln muss,...ist es dann einfacher das Außengelenk abzuziehen,Manschette rauf und wieder zusammen.Als die komplette Antriebswelle zu wechseln?
Bis dahin Olaf
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jhl
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von jhl »

BabuschkasEnkel hat geschrieben:
23. August 2022, 12:31
Die originalen Seitendeckel sind ja ein Teil mit dem jeweiligen Ausleger. Sie sind in den angeschweißten Aufnahmen am Achsträger seitlich so geführt, dass man die Antriebswellen nicht einfach so ziehen kann, wie bei den Nivas vor 2016! Das ist nicht nur für diesen Umbau relevant, sondern grundsätzlich, wenn man da bei einem ab 2016er Niva ran muss. Um überhaupt eine Chance zu bekommen, das ohne die Demontage des Achsträgers zu zerlegen muss man mit zwei gekonterten M8-Muttern die je drei Stiftschrauben/Stehbolzen der Deckel entfernen. Nun lässt sich der Deckel aus den Aufnahmen drehen und die Welle ein Stück ziehen.
Kann man nicht das Diff mit z. B. einem Wagenheber so anheben, dass man mit dem Deckel mit Ausleger an den Laschen der Traverse vorbeikommt? Reicht der Platz nach oben nicht? Wäre dann einfacher, als Stehbolzen rauszufrickeln
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

peregrino hat geschrieben:
23. August 2022, 14:10
Danke Phillip für deine detaillierten Ausführungen. :ntde:
Wenn man bei einem ab 2016 er z.Bsp die Manschette Innengelenk wechseln muss,...ist es dann einfacher das Außengelenk abzuziehen,Manschette rauf und wieder zusammen.Als die komplette Antriebswelle zu wechseln?
Würde ich so einschätzen, ja!
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

jhl hat geschrieben:
23. August 2022, 14:22
BabuschkasEnkel hat geschrieben:
23. August 2022, 12:31
Die originalen Seitendeckel sind ja ein Teil mit dem jeweiligen Ausleger. Sie sind in den angeschweißten Aufnahmen am Achsträger seitlich so geführt, dass man die Antriebswellen nicht einfach so ziehen kann, wie bei den Nivas vor 2016! Das ist nicht nur für diesen Umbau relevant, sondern grundsätzlich, wenn man da bei einem ab 2016er Niva ran muss. Um überhaupt eine Chance zu bekommen, das ohne die Demontage des Achsträgers zu zerlegen muss man mit zwei gekonterten M8-Muttern die je drei Stiftschrauben/Stehbolzen der Deckel entfernen. Nun lässt sich der Deckel aus den Aufnahmen drehen und die Welle ein Stück ziehen.
Kann man nicht das Diff mit z. B. einem Wagenheber so anheben, dass man mit dem Deckel mit Ausleger an den Laschen der Traverse vorbeikommt? Reicht der Platz nach oben nicht? Wäre dann einfacher, als Stehbolzen rauszufrickeln
Nein, nicht genug Platz nach nirgendwo. Auch das Einsetzen der oberen Stehbolzen ist kranpfig, da nach unten auch kein Spielraum ist. Geht mMn wirklich nur so, wenn der Achsträger drin bleiben soll.
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Re: Schlagen aus dem Antrieb und Ruckeln bei Lastwechseln

Beitrag von BabuschkasEnkel »

Zwischenbilanz nach knapp 1000 km: Der Umbau hat sich definitiv gelohnt!
Irgendetwas, vermutlich in der Motorsteuerung (Drosselklappe,...) lässt dieses Auto manchmal etwas ruppiger reagieren, was aber jetzt vom Antriebsstrang eben nicht mehr als willkommene Einladung zum Rodeo aufgenommen wird.
Ich werde aber, solange das nicht irgendwie wieder Teile zerstört, damit so leben und wir fahren weiter. Nach dem Werkstattspruch: Weiterfahren und beobachten!
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