Kleiner Einbaubericht Fahrwerk von OME für den Niva M

Federn, Achsaufhängung, Radlager, Höherlegungen, ..

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moeximoex
Beiträge: 6
Registriert: 30. Oktober 2018, 16:00

Kleiner Einbaubericht Fahrwerk von OME für den Niva M

Beitrag von moeximoex »

Zu allererst einmal ein paar Worte zur Auswahl des Fahrwerks von OME.
Eigentliche Zielrichtung war es, den Niva ca. 30 mm höher zu bekommen, damit die Pharao mit den 215ern reinpassen. Zudem sollte es im Idealfall mit Gutachten sein oder zumindest im Nachhinein keine größeren Probleme bereiten, wenn es dem Prüfer oder Gutachter auffällt. Daher war ich schon ein bisschen eingeschränkt in der Auswahl. In Frage kamen dann noch das Trailmaster, einfach nur längere Dämpfer oder das OME (meine Auswahl, wahrscheinlich gibt es noch die ein oder andere Alternative).
Das Trailmaster bringt den Niva mind. 50 mm nach oben, ist laut Erfahrungsberichten bretthart und für den Niva auch aufgrund der Anstellwinkel der Antriebswellen nicht langzeittauglich. Die längeren Dämpfer waren für mich nicht zu bekommen und somit ist das OME als Alternative übriggeblieben. Leider habe ich keinen Beitrag zum Fahrwerk selbst gefunden. Also… give it a try…. und Entscheidung getroffen.

Damit war das Projekt (eigentlich sollte er nur n bisschen höher ;-)) gestartet. Dazu gehörte es auch, sich Gedanken zu machen, was man in diesem Zuge gleich mitmacht. Ich habe der Höhenangabe des OME von Anfang an nicht recht getraut, da es auch beim JKU eine eher ca. Angabe war. Also…. auf alle Eventualitäten vorbereiten und wenn er einmal demontiert wird, gleich ein bisschen Reserve schaffen.
Nach der ein oder anderen Recherchesitzung sind dann noch hinzugekommen:

• verstärkte Kardanwellen mit Kreuzgelenk vorn und hinten
• verstellbarer Panhardstab und verstärkte Längslenker hinten
• heavy duty Innen- und Außenmanschetten vorn
• PU-Buchsen für die Dämpfer
• Spacer für oberes Traggelenk


Nachdem alles komplett war ging es dann mit dem Lada auf die Bühne. Angefangen wurde mit der Demontage der Längslenker. Nachdem die Hinterachse abgestützt, die oberen Längslenker raus waren, die Stoßdämpfer gelöst und die Bremsseile und –leitungen ausgehängt waren konnte ich die Achse so weit ablassen, dass man mit dem Federspanner die Federn bequem herausnehmen konnte (wäre wahrscheinlich auch ohne Federspanner gegangen). Dann Achse an der Karosserie aufgehangen und untere Längslenker raus.(Panhardstab noch drin lassen!).
Jetzt ging es an den Einbau des hinteren Fahrwerkes. Hin und wieder liest man, dass die OME Dämpfer nicht passen würden und die Staubschutzhülsen weg müssten. Ich kann jetzt zumindest sagen; dem ist nicht so. Beim M passt das alles.
Da jetzt die Achse frei hing konnte ich auch die serienmäßige Gleitwelle ohne Probleme ausbauen. Ein Ankippen des VTG war nicht nötig. Ebenso problemfrei konnte die neue Kardanwelle nach dem Abschmieren eingesetzt werden.
Danach wurden die Dämpfer angepasst. Dazu wurden die zweiteiligen gelben PU-Buchsen eingesetzt (im Lieferumfang sind einteilige schwarze) und mit zumindest erst einmal einer mitgelieferten 12mm Hülse versehen. Die zweite musste ich aus dem alten Dämpfer auspressen (geht bescheiden, da verklebt). Da die Buchsen seitlich am oberen Auge überstehen ist auch hier ein bisschen Anpassungsarbeit von Nöten. Dazu habe ich einfach die Buchse in Form der Aufnahme angeschnitten. Dann obere Längslenker rein, Federn (ohne Federspanner) einsetzen und untere Längslenker einsetzen (bei den unteren musste ich mit Distanzscheiben arbeiten, da die Buchsen schmaler als die originalen waren).
Dämpfer festgemacht und ganz zum Schluß den Panhardstab gewechselt, Hinterachse fast fertig.

Jetzt ging es an die Vorderachse. Erst einmal die alte vordere Gleitwelle raus. Ging erstaunlich einfach und die Neue ging auch durch die Schiebemuffe ähnlich einfach rein.
Dann wurden die Zentralmuttern an den Radnaben, die Stabiaufnahmen an den unteren Querlenkern und die Stoßdämpfer gelöst. Vor dem Lösen des unteren Traggelenks wurde der Querlenker mit einem Getriebeheber abgestützt und der Lada über die Wagenheberaufnahme an den Armen der Hebebühne verzurrt (hat zufällig gepasst).
So ging es dann auch recht problemfrei, den Querlenker abzusenken und die Feder raus zu nehmen ohne dass sich der Vorderwagen von der Bühne hebt. Um an die Antriebswelle zu kommen jetzt einfach den oberen Querlenker lösen und die Radaufnahme von der Welle ziehen, nach hinten wegklappen und fixieren. Jetzt war auch genug Platz, den Stoßdämpfer zu demontieren. Zum Trennen der Gelenkwellen habe ich auf einer Seite einen Gelenkwellenabzieher genutzt, auf der anderen Seite (hat sich erheblich gewehrt) habe ich die Welle komplett ausgebaut und mit Schraubstock und Hammer getrennt. Danach die Innen- und Außenmanschetten mit den heavy duty´s ersetzt. Jetzt alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. Bei den vorderen Stoßdämpfern mussten die Hülsen auch wieder ausgepresst und durch die Passenden ersetzt werden. Insgesamt ist aufgefallen, dass die Federn sich lediglich in der Materialstärke, jedoch nicht in der Länge unterscheiden. Die Dämpfer sind erheblich größer dimensioniert.

Nachdem jetzt auch die neuen Räder drauf waren wurde der Lada auf seine neuen Füße gestellt. Mit einem Laser habe ich die Hinterachse grob anhand der AHK und des Differentials mit dem Panhardstab mittig unters Auto gebracht.
Auffällig war die doch erhebliche Höherlegung. Ich bin von Radnabenmitte zum Radkasten von 46,5 cm auf 51,5 cm gewachsen. Jetzt, nach 2 Wochen hat sich das Fahrwerk nochmal 1,5 cm gesetzt und der Fahrkomfort ist auch, zumindest gefühlt, deutlich gestiegen. Natürlich ist das OME ein bisschen härter als das Original, jedoch in keinster Weise unangenehm.
Dämpferspiel an der HA
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peregrino
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Re: Kleiner Einbaubericht Fahrwerk von OME für den Niva M

Beitrag von peregrino »

Schöner Bericht!
Insgesamt ist aufgefallen, dass die Federn sich lediglich in der Materialstärke, jedoch nicht in der Länge unterscheiden.
Kannst du bitte Zahlen,Durchmesser, der OEM Federn nennen?
Bis dahin Olaf
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Hipster
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Re: Kleiner Einbaubericht Fahrwerk von OME für den Niva M

Beitrag von Hipster »

Hinten ist kein Federspanner nötig, aber zuerst den Panhardstab
unten lösen. Dann den Dämpfer unten abschrauben, durch Getriebeheber Achse
abstützen. Ist der Dämpfer los, etwas an der Achse nach unten ziehen und die Feder
kommt einem fast schon entgegengefallen.
moeximoex
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Re: Kleiner Einbaubericht Fahrwerk von OME für den Niva M

Beitrag von moeximoex »

Nummern der Federn von OME sind 2789 und 2792

Gruß
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Beddong
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Re: Kleiner Einbaubericht Fahrwerk von OME für den Niva M

Beitrag von Beddong »

Die verstärkten Längslenker sind Buchsen und oben sogar Schraubenkiller. Der Russe hat sich da schon was bei gedacht als er da das dünne Vollmaterial genommen hat. Bei deinen Bj. geht es zwar wohl noch was die Schrauben angeht, aber die Gummis leiden (Hoffentlich die Originalen und keine PKW-Gummis). An sonsten, schöner Bericht.
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Anax
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Re: Kleiner Einbaubericht Fahrwerk von OME für den Niva M

Beitrag von Anax »

schöner Bericht!

Kannst du mittlerweile etwas über die Eigenschaften berichten? Wie sieht es mit der Verschränkung aus? Hast du mit dem OME Verschränkung gewonnen, wie beim TM verloren oder alles beim alten geblieben? Wie ist das Verhalten im Gelände?

Grüße
Jochen
Lada Niva M (09/2012)
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