Ich weiß es war ein bissl eine Pause hier, aber ja... das war die Ausgangsbasis:
Und das bzw. dass der Vorbesitzer zwar im Dreck gespielt hat, aber keine Lust hatte sauber zu machen und der nasse Sand wohl über Jahre in allen möglichen Hohlräumen gewohnt hat, haben zu dem recht knusprigen Gesamtkunstwerk geführt.
Also wurde der Genosse in die älterliche Garage/Werkstatt überstellt und das OP-Besteck bereitgelegt.
Eines (von vielen) Beispielen, warum Radhausschalen wichtig sind - sogar das Abdeckblech war durchgerostet.
Hilft eh nix - ich möchte an der Stelle sagen, dass war der erste Schweller den ich im Alleingang gemacht hab und im Nachhinein ein kleiner Tip von mir: wenns außen so aussieht, dann mit dem inneren anfangen. Dann kann man nämlich einfach von innen nach außen durchsäbeln und kann sich dann am Innenschweller orientieren und so einen Schwellerteil nach dem anderen frisch aufbauen und braucht dann nicht irgendwann ganz fürchterlich fluchen, weil man jetzt den Innenschweller raustrennen muss, aber die beiden Schichten außen drüber sind schon gerichtet und man will (naturgemäß) in die nicht reinflexen, was dazu führt, dass man VIEL langsamer arbeiten muss.
Tür raus geht mit so einem Hand-Schlagschrauber übrigens richtig gut. Da haben die Kreuzschrauben keine Chance. (Der erfahrene Schrauber hätte sich hier auch gleich noch die Lage des Scharniers markiert, da die Tür recht gut eingestellt war und so beim Wiedereinbau man viel näher am Ziel begonnen hätte... vermutlich nicht perfekt, aber mit weniger versuchen, bis es passt.)
Und dann halt "einfach" mal den Schweller aufklappen. Die Mischung aus Rost (erwartet) und Erde (nicht so erwartet) war dann doch eine Überraschung.
Zur Motivation dann mal den neuen Schweller drangehalten.
Weil das Verstärkungsblech zu der Zeit im Herbst nirgends zu kriegen war, wurde es geflickt - hier beim einpassen.
Zu den großen Mysterien dieses Ladas gehören ein ganze Gruppe von DICKEN Flachstahl-Stücken die mehr oder minder lieblos an den Rahmen gebraten wurden.
Der dünnere Teil ist so ca. 10mm Stark... Mein Verdacht, das wurde entweder mal zum Geradeziehen der Front oder als Abschlepphaken benutzt.
Natürlich ein Traum von einer Rostfalle.
Und dann kam das, was ich gefühlt ca. 1000 mal an allen möglichen Flecken des kleinen, roten Genossen zu tun hatte.
Schablone machen und Rost ausschneiden (je nach Stelle variierte die Reihenfolge)
Flicken anfertigen, wenn nötig ein Loch reinbohren und dann innen und außen mit Schweißprimer lackieren.
Einschweißen und dann die Taschenlampe unters Auto und schaun, ob ich beim Reinpunkten einzelne Stellen übersehen hab. Dann verschleifen, Primer drüber und auf zum nächsten Fleck.
Hätte mir wer gesagt, dass es den Innenradlauf komplett zu kaufen gibt, er ca. 30 Euro kostet und ich den nur bestellen muss...
Schablone.
Blech zurechtklöppeln.
Rein damit.
Irgendwann war der Schweller dann auch mal komplett drin und zusammen mit einer Schicht Grundierung hab ich dann auch die Motivation wiedergefunden (und nicht nur eisernen Durchhaltewillen - es fehlen locker 5-10 Flicken in der Aufzählung).
Und dann hab ich mich zwischendrin mal herrlich vergallopiert und aus Edelstahl ein Reparaturstück gedreht und geschweißt, damit ich den originalen Endtopf weiterverwenden kann, weil das originale Endrohr einfach abgerissen ist beim Transport vom Verkäufer zu mir.
Premium-Porno-Endrohr.
Und dann wäre da noch die Sache mit dem Unfallschaden links vorne... Ich mein, ich weiß dass ca. 1995 (das geht so aus einigen Schmiererein auf zB den Kühlerschläuchen hervor) ein 1991er Lada Niva in Österreich einfach nur ein "alter Russenkübel, warum kaufst dir ned glei was g'scheits, die neichen Suzuki Samurai schaun gut aus und der Vitara is a fesch, weißt eh, da kriegst an Zuschuss vom Land..." war und entsprechend ich vermutlich sogar dankbar sein sollte, dass die halt den vorderen Kühlersupport mit dem großen Hammer zu Wellblech geklopft haben und irgendwie halbherzig an den Innenkotflügel gebraten haben. Aber ehrlich... von einer Fachwerkstatt hätte ich mir etwas qualifiziertere Arbeit erwartet. (Natürlich wie so oft wären Innenkotflügel hier sicher auch hilfreich gewesen...) Warum auch immer, hab ich davon kein Foto gemacht. Kurzfassung das Blech war rund 3-4cm nach hinten getrieben und mit 5 Punkten an den Kotflügel getackert.
Weg mit dem Dreck.
Abgestrubelt, rostumgewandelt und grundiert
Da eigentlich der Innenkotflügel auf den ersten paar CM auch fällig wäre, war hier eine sehr freie Interpretation des Themas erforderlich.
Nicht schön, aber funktional.
Hab ich schon erwähnt, dass es saukalt und feucht war heuer im Spätherbst und Winter? Wenn man dann noch regelrecht Meter an Schweißnähten legt...
Und zuletzt war da noch die Heckklappe. Das Verstärkungsblech innen ist weggerostet und das kam nicht zuletzt daher, dass die Löcher fürs Emblem nur halbherzig (sprich undicht) zugeschmiert waren mit Kit und es quasi überall rund um den Heckscheibenwischer reingelaufen ist. Un bei einem Sportwagen wie dem Niva ist das ja doch nur totes Gewicht. (Und der Waschwasserschlauch hatte auch ein Loch mitten im Auto...)
Grundiert und gut is'
Man muss kein Hellseher sein um zu wissen, dass ich da jetzt einiges ausgelassen hab', aber wie anderweitig schon angedeutet, muss ich langsam schaun, dass ich den Genossen auf die Straße krieg, bevor mein derzeitiges Alltagsauto endgültig hinüber ist und deswegen ist oft leider arbeiten wichtiger als fotografieren.
Was hier definitiv noch fehlt, ist das Blech hinter dem rechten vorderen Seitenblinker (mittlerweile erledigt und eingeschweißt/verschliffen) und hinten links, wo so unpackbar lieblos ein Loch direkt unters Rücklicht gebohrt wurde, weil es wohl zu anstrengend war, sich zu bücken und das Kabel für die Anhängerkupplung durch die dafür vorgesehene Gummitülle zu führen...
Text im Original:
https://greasygreg.blogspot.com/2023/01 ... art-6.html