Island 2023

wenn irgendwo was los ist, ihr auf Reisen wart oder einen passenden Anhänger für eure Touren habt...

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Wolgasegler
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Island 2023

Beitrag von Wolgasegler »

Nach unserem grandiosen Islandurlaub 2022 (Vorbereitung im Forum siehe https://www.nivatechnik.de/viewtopic.php?f=19&t=23866; Resiebericht hier: http://reinhartschmidt.spdns.de/reinhart/island/) "müssen" wir das gleich in diesem Jahr wiederholen. Wir werden von Mitte Juni bis Mitte Juli auf Island sein. Wie im letzten Jahr wollen wir den Niva via Cuxhaven verschiffen lassen und selbst fliegen (die Urlaubstage sind uns zu wertvoll für die Nutzung der Fähre).
Nun die Frage: hat noch jemand von Euch in diesem Jahr eine Islandreise geplant? Wenn sich die Zeiten überschneiden, hätte man ggf. einen Ansprechpartner vor Ort, falls es mal echte Probleme geben sollte. Und vielleicht fährt man sich ja mal über den Weg, was sicher ganz lustig sein dürfte.
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Wolgasegler
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Re: Island 2023

Beitrag von Wolgasegler »

Falls es jemanden interessiert (ich habe ja auch viel aus diesem Forum mitgenommen), möchte ich hier noch ein paar Ergänzungen zum Ausbau unseres Nivas (siehe o.g. URL) anbringen. Aus den Erfahrungen von 2022 haben wir gelernt und einige Veränderungen getroffen, die sich hoffentlich als Verbesserungen erweisen werden. Folgendes haben wir geändert:


1. Verbesserung Kopfteil der Fixierung des umgeklappten Kopfteils

Im ersten Versuch hatte ich am Kopfteil ausklappbare Beine angebracht. Obwohl das im Testaufbau gut funktionierte, war das in der Praxis völlig unbrauchbar, weil der Platz hinter den Sitzen mit Gepäck vollgestellt ist und man deshalb die Beine nur unter großen Mühen ausklappen kann.
Ich habe die Beine entfernt und stattdessen Ösen und Schlaufen angebracht, mit denen das Kopfteil an den Kopfstützen der Vordersitze eingehängt werden kann. Das wird hoffentlich besser funktionieren.

Das Kopfteil berührt die Lehne des Sitzes gerade nicht - es sollte also nichts scheuern:
1a Liegefläche Kopfteilfixierung X30X1518.jpg
1a Liegefläche Kopfteilfixierung X30X1518.jpg (104.66 KiB) 1388 mal betrachtet

Zurückgeklapptes Kopfteil, so dass die Ösen sichtbar werden:
1b Liegefläche Kopfteilfixierung X30X1520.jpg
1b Liegefläche Kopfteilfixierung X30X1520.jpg (137.15 KiB) 1388 mal betrachtet

2. Abdichtung Heckklappe

Leider ist die Heckklappe des Niva so dämlich konstruiert, dass Regen, der auf die geöffnete Klappe fällt, direkt in den Innenraum tropft - bei uns also auf die Liegefläche. Wir hatten 2022 nicht viel Stress mit Regen, während wir gezeltet haben (es regnete zum Glück immer nur dann, wenn wir feste Unterkünfte gebucht hatten). Mit noch einmal so viel Glück können wir kaum rechnen, so dass ich unbedingt eine halbwegs praktikable Abdichtung haben wollte. Hier im Forum bin ich dann auf eine Lösung gestoßen, die ich auch bei unserem Niva genutzt habe: viewtopic.php?t=19680


3. Mittelarmlehne mit Terminal

Die zusätzlich eingebaute Mittelarmlehne empfand ich als bequem und wegen des großen Staufaches sehr praktisch. Etwas suboptimal ist dagegen die Position der Powerbox hinter dem Fahrersitz, die durch Gepäckstücke so verstellt ist, dass es schwierig ist, dort Kabel anzustecken. Ich habe deshalb die USB- und 12V-Anschlüsse auf ein Terminal verlängert, das sich unterhalb der Mittelarmlehne befindet. Es sollte deshalb im kommenden Urlaub deutlich bequemer sein, die Akkus (Handy, Laptop, Fotoapparat, ...) zu laden.

Ausgebaute Mittelarmlehne:
3a Mittelarmlehne mit Terminal X30X1801.jpg
3a Mittelarmlehne mit Terminal X30X1801.jpg (87.33 KiB) 1388 mal betrachtet

Aus den 4 runden Buchsen mit der Abdichtung in der Mitte kommen jeweils 12V heraus:
3b Mittelarmlehne Terminal X30X1774k.jpg
3b Mittelarmlehne Terminal X30X1774k.jpg (123.66 KiB) 1388 mal betrachtet

4. Wasserkanister

Die billigen ziehharmonikartigen Faltkanister, die wir im letzten Jahr dabei hatten, waren an den Faltstellen leider beide nicht dicht. Völlig unbrauchbar so was. Ich hatte die Nase voll von weiteren Experimenten mit solchen Teilen und habe nun einen robusten 12l-Kanister gekauft. Der hat seinen Platz hinter dem Fahrersitz bekommen. Zwar sitzt er nun direkt neben der Powerbox, aber ich rechne nicht mit Problemen (Auslaufen) bei diesem Kanister. Eine andere Stelle habe ich ohnehin nicht finden können.

Der Spritkanister steht dort nur übergangsweise in leerem Zustand. In Island liegt er im Dachgarten:
4 Wasserkanister X30X1620k.jpg
4 Wasserkanister X30X1620k.jpg (119.18 KiB) 1388 mal betrachtet
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Re: Island 2023

Beitrag von Wolgasegler »

5. Stopplichtschutz

Beim Schlafen im Auto stoßen wir evtl. mit den Füßen gegen das nur angeklebte 3. Stopplicht. Auch bei geöffneter Heckklappe bin ich schon mit dem Kopf dagegen gestoßen, so dass sich das Stopplicht gelöst hat. Ich hatte es deshalb bereits im letzten Jahr mit einer vorgesetzten Platte abgedeckt. Die hat das Stopplicht leider immer noch nicht vollständig schützen können, weil die Platte selbst schon auf das Teil gedrückt hat. Deshalb habe ich nun einen kleinen Kasten drumherum gebaut, der verhindert, dass die Schutzplatte das Stopplicht berührt. Und weil die Kanten hart sind, habe ich den roten Gummi angeklebt, damit ich nicht ganz so oft dagegen renne...

5 Bremslichtschutz V2 X30X1888.JPG
5 Bremslichtschutz V2 X30X1888.JPG (72.42 KiB) 1387 mal betrachtet

6. Kederschienen-Abdichtung

Das Seitenzelt wird in der Kederschiene am Auto gehalten. Die Kederschiene (zwei 1-Meter Stücke) habe ich an den Querträgern befestigt. Darunter ist noch etwas Luft, so dass unter ungünstigen Umständen Wind und Regen ins Zelt wehen. Deshalb habe ich den Bereich zwischen Schiene und Regenrinne des Daches mittels Gummiband abgedichtet. Der Regen sollte dadurch in die Rinne abgeleitet werden. Ich habe gestaunt, wie teuer Gummi sein kann. Beim Ward-Gartenversand habe ich vergleichsweise preiswert (19,-EUR) eine Rolle Rasenkanten-Gummi 13cmx5m gekauft, die bestens geeignet war.

6a Kederschienen-Abdichtung X30X1619.jpg
6a Kederschienen-Abdichtung X30X1619.jpg (151.97 KiB) 1387 mal betrachtet
6b Kederschienen-Abdichtung X30X1617.jpg
6b Kederschienen-Abdichtung X30X1617.jpg (103.29 KiB) 1387 mal betrachtet
6c Kederschienen-Abdichtung X30X1618.jpg
6c Kederschienen-Abdichtung X30X1618.jpg (122.42 KiB) 1387 mal betrachtet

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Re: Island 2023

Beitrag von Wolgasegler »

7. Solarpanel

Im letzten Jahr hatte sich herausgestellt, dass wir die Solarzelle immer flach liegen lassen können. Selbst nachts wird die Powerbox noch geringfügig geladen - in Island wird es im Sommer nicht dunkel. Ich habe deshalb den Mechanismus zum Ankippen entfernt, wodurch die Befestigung des Panels deutlich robuster wird. Die Befestigungselemente halten ausgesprochen gut. Sie bestehen aus Alu-Winkel- und U-Profil (1,5mm). Da die Vierkantprofile der Querträger etwas kleiner als 20x30mm sind, habe ich dünnen Gummi (aus einem Fahrradschlauch) zwischengelegt. Dadurch wird der Querträger durch die Befestigungselemente auch nicht zerkratzt (auch, wenn es egal wäre).

Mit Aluminium-Winkel- und U-Profilen aus dem Baumarkt bekommt man eine sehr stablie Befestigung für die Dach-Querträger hin. Hier das Schema im Querschnitt:
7 Trägerbefestigung.PNG
7 Trägerbefestigung.PNG (49.74 KiB) 1382 mal betrachtet
Die Querträger-Befestigung von der Seite. Das Solarpanel liegt auf dem Kopf. Das Panel selbst ist nicht direkt, sondern auch noch mal über einen Winkel an der Querträger-Befestigung angeschraubt:
7a Solarpanel Trägerbefestigung X30X1581k.jpg
7a Solarpanel Trägerbefestigung X30X1581k.jpg (78.65 KiB) 1382 mal betrachtet

Querträger-Befestigung von oben (ohne das Solarmodul):
7b Solarpanel Trägerbefestigung X30X1584k.jpg
7b Solarpanel Trägerbefestigung X30X1584k.jpg (41.59 KiB) 1382 mal betrachtet

Querträger-Befestigung abgenommen. Schwarz ist der eingelegte Gummi zu sehen:
7c Solarpanel Trägerbefestigung X30X1585k.jpg
7c Solarpanel Trägerbefestigung X30X1585k.jpg (53.55 KiB) 1382 mal betrachtet

8. Verzinken der Schwellerrohre

Die zusätzlichen Schweller sollen Steinschlag auf die Karosserieseiten abhalten. Die Rohre waren zwar silbern lackiert, aber nicht mal grundiert, geschweige denn irgendwie rostbehandelt - russisch eben. Natürlich fiel an einigen Stellen etwas Farbe ab, so dass es sogleich die ersten Roststellen gab. Weil mich das annervte, habe ich die Schweller verzinken lassen. Nach dem Entfernen der Alu-Trittbleche (Ausbohren der Blindnieten) musste ich die Teile zunächst zum Entlacken schaffen, wo sie chemisch gesäubert und eben entlackt werden. Anschließend habe ich sie zu einer Verzinkerei in Dresden geschafft, wo sie feuerverzinkt wurden. Die Option einer galvanischen Verzinkung gab es hier nicht. Das Feuerverzinken hat aber funktioniert - es hat sich nichts verzogen. Die Oberfläche sieht nicht so schön gleichmäßig wie bei galvanischer Verzinkung aus, aber das stört mich nicht (im Gegensatz zum Rost).

Die Schweller werden ja in die Aufnahmen der Wagenheber gesteckt. Auch unterhalb der Wagenheberaufnahmen hat der Schweller ein Vierkantrohr. Dieses wird nach dem Durchstecken mit dem Vierkantrohr verschraubt, das durch die Wagenheberaufnahme geführt wurde. Der von den Vorderrädern weggeschleuderte Split trifft leider genau auf das Vierkantrohr unter der Wagenheberaufnahme vor der Hinterachse, es wird quasi sandgestrahlt. Um das Rohr etwas zu schützen, habe ich es mit Panzertape ummantelt. Ob es hält (und nützt), werden wir sehen.


Sonstiges

Das Auto ist nun unterwegs (per Schiff ab Cuxhaven, organisiert von Kria Tours) und wir werden am 23.6.2023 hinterherfliegen. Wir haben einiges an Ausrüstung mit, um für möglichst alle Fälle gewappnet zu sein, haben aber die Hoffnung, dass wir nichts davon brauchen, zumindest nicht für uns:

Die Astsäge führen wir nicht mit, um Bäume zu fällen, die es in Island nicht wirklich gibt, sondern um ggf. was von dem Holzbalken absägen zu können:
Ausruestung_k.jpg
Ausruestung_k.jpg (131.61 KiB) 1382 mal betrachtet

Am Flughafen wird uns das Auto übergeben, da kann der Urlaub unmittelbar nach der Ankunft beginnen. Wen es interessiert: wir werden wieder einen Reiseblog schreiben; die URL dazu lautet: https://reinhartschmidt.spdns.de/island/

Ganz allein wird unser Niva nicht in Island sein: auch "Ostenbummler" reist dieses Jahr wieder auf die Insel. Leider werden wir uns diesmal dort nicht sehen.

Nun hoffen wir mal auf eine problemlose Reise mit gutem Wetter... .,.
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Bronx.1965
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Re: Island 2023

Beitrag von Bronx.1965 »

Vielen Dank für das teilen deiner Ideen und Gedanken dazu. :thump_up:
Euch eine gute Reise!
Ich bin gespannt auf die kommenden Berichte. :lada:
Der Niva ist die Roth-Händle ohne Filter neben den Menthol-Mädchenfluppen. _..,
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moe69
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Re: Island 2023

Beitrag von moe69 »

Clevere Ideen, sauber umgesetzt! Ich wünsche euch eine spannende und pannenfreie Reise und freue mich schon auf einen kleinen Bericht👍
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Wolgasegler
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Auswertung

Beitrag von Wolgasegler »

Weil ich so viel von diesem Forum gelernt und viele Inspirationen bekommen habe, will ich nun auch was zurückgeben und von unseren Erfahrungen von unserem diesjährigen Islandurlaub berichten.

Der Niva war nur mittel zum Zweck, um uns an schöne Stellen zu bringen. Das Geländeabenteuer war für uns nur ein Nebeneffekt. Der Niva war insgesamt 7000km in Island unterwegs. Zuerst wurde er 4 Wochen von uns gefahren (3800km bei 11 Liter/100km Verbrauch). Wir hatten Spritkosten in Höhe von 930EUR; dagegen waren unsere Lebensmittel mit 450EUR preiswert. Freunde von uns haben den Niva anschließend für 3 Wochen übernommen.

Weil der Urlaub knapp ist, sind wir nicht mit der Fähre gefahren, sondern haben den Niva im Container für 2500EUR (Hin- und Rückfahrt) über Cuxhaven verschiffen lassen. Die Verschiffung wurde von Kria-Tours (https://www.kria-tours.de/fahrzeugverschiffung) wie schon im letzten Jahr perfekt organisiert. Auch den Bringeservice haben wir genutzt: der Niva wurde vom Hafen in Reykjavik abgeholt und nach Keflavik zum Flughafen gebracht. Dort wurden wir erwartet und uns der Schlüssel übergeben. Der Urlaub fing also sofort an.

Größtes Problem: als wir gerade frisch gekauften Fisch hinten in die Kühlbox legen wollten und ich dazu die Heckklappe entriegelte, riss der Bowdenzug. Das war nervig, einmal wegen des Fisches und andererseits, weil man an die Verriegelung von innen kaum rankommt. Ich habe also zunächst den Entrieglungshebel neben dem Fahrersitz ausgebaut (an das Werkzeug kam ich von der hinteren Tür aus heran). Dann konnte ich den Hebel mit einem daran befindlichen ca. 30cm langen Stück Innenzug (also das abgerissene Stück) herausziehen. Ich konnte sehen, dass der Draht wohl nicht mal verzinkt war und einfach durchgerostet ist.

Um die Klappe zu entriegeln, habe ich die Bowdenzug-Umhüllung im Bereich der hinteren Tür durchgeschnitten (zum Glück hatte ich einen Seitenschneider dabei), aber so, dass ich nicht den Innendraht durchschneide. Der lag nun wieder ein Stück frei, so dass ich mit einer Zange daran ziehen und die Klappe entriegeln konnte.

Abends habe ich dann ein Stück Holz so geschnitzt, dass ich den Hebel einschrauben (das Holzstück inklusive passender Schrauben hatte ich für einen anderen Zweck im Auto) und den Bowdenzug einsetzen konnte. Hilfreich war dabei vor allen ein Schweizer Taschenmesser und der daran befindliche "Bohrer". Das alles hat eine Weile gedauert bis kurz vor Mitternacht, aber in Island wird es Sommer auch nachts nicht dunkel und wir hatten außerdem Sonne, direkt von Norden.

Notentrieglung_D75_3901k.jpg
Notentrieglung_D75_3901k.jpg (64.22 KiB) 784 mal betrachtet

Ansonsten gab es zum Glück keinerlei Vorkommnisse. Nach dem Passieren einer tiefen Furt durch die Lindaa auf der F88 (ca. 60cm) musste ich die Scheinwerfer lenzen. Wie ich im Video (https://reinhartschmidt.spdns.de/island ... asp#Lindaa) gesehen habe, war ich zu schnell und bin in der Bugwelle gefahren. Ich hatte Angst, dass ich zu untertourig fahre und am Ende den Motor abwürge. Die Untersetzung dürfte ruhig etwas stärker sein. Beim Ausbau der Scheinwerfer habe ich dann viel Rost in dem recht neuen Niva gesehen. Zu Hause habe ich neben Konservierungen und Austausch verrosteter Schrauben auch die Scheinwerfer gegen Hella-Modelle (1A6002395-031) getauscht. Die haben eine Lampenabdichtung, so dass nicht so schnell Wasser eindringen sollte. Und sie sind rostfrei. :-)

Nach der Reise war natürlich eine Inspektion fällig. Zwei große Probleme wurden behoben:

1. Das Radlager hinten rechts war defekt. Es hatte schon am Ende der Fahrt Geräusche (Dröhnen) von sich gegeben. Die Reparatur war vor allem deshalb teuer, weil die gesamte "Steckachse" (also auch die Welle zum Differential) getauscht wurde (die kostet knapp 500,-). Grund war, dass zum Entfernen des inneren Lagerringes zunächst der der ABS-Ring heruntergenommen werden muss. Der sitzt sehr fest und muss erwärmt werden, damit das geht. Anschließend noch einmal, um ihn wieder aufzupressen. Meine Werkstatt hatte damit schlechte Erfahrungen. Andere Werkstätten scheinen das zu tun. Möglicherweise hängt es vom Modell ab, keine Ahnung. Und natürlich soll nach der Reparatur alles funktionieren und nicht etwa der ABS-Ring auseinanderfliegen.

2. Die Spur war verstellt, so dass der Reifen links vorn innen völlig abgefahren war. In Island habe ich nichts davon bemerkt. Im Gelände ohnehin nicht. Und auf den Asphaltstraßen ist viel Wind, so dass es das Auto immer irgendwohin drückt. Auf die Idee, die Reifen mal zu kontrollieren, bin ich allerdings nicht gekommen. Wie und wann die Spurverstellung passiert sein könnte, weiß ich nicht - wir hatten jedenfalls keine wirkliche Kollision.

Vorsichtshalber habe ich das Öl des Hinterachsdifferntials tauschen lassen. Wenn das trüb gewesen wäre, was auf Wasser hinweisen würde, wäre auch das Öl der anderen Differentiale getauscht worden. Aber das Öl war in Ordnung, es ist als bei den vielen Furten kein Wasser reingekommen. Die Entlüftung dichtet also genügend ab.

Die zusätzlichen Schweller/Trittbretter hatte ich verzinken lassen. Die hinteren Rechteckrohre, die sich unter den originalen Wagenheberaufnahme befinden, waren nach dem Islandurlaub im letzten Jahr völlig von Farbe befreit. Ich habe die Stellen dieses Jahr zunächst mit Panzertape abgedeckt. Das hing nach dem Urlaub nur noch in Fetzen herum. Offenbar wird der Splitt von den Vorderrädern unter den Gummilappen direkt an diese Stelle geschleudert und somit dort alles splittgestrahlt. Für das nächstemal will ich mir hier noch einen Schutz einfallen lassen.

Und ich habe natürlich den Bowdenzug der Heckklappe getauscht. Damit der nicht noch einmal reißt, sollte er aus Edelstahl bestehen. Als Innenseil habe ich einen 3m langen Fahrrad-Bremszug (für Tandems) gekauft. Der hat am einen Ende bereits eine aufgepresste Muffe. Auf der anderen Seite wurde eine Seilklemme angebracht. Die 3m reichen gerade so - der Bowdenzug kann leider nicht mehr vollständig im Originalverlauf gelegt werden. Die Außenhülle war kein Problem; die gibt es in beliebigen Längen.

Leider hat sich auch die Regendichtung der Heckklappe nicht wirklich als zuverlässig erwiesen. Im Bereich der Scharniere rutscht das Kantenschutzband ab (siehe Bild). Man muss die Stücken immer wieder aufdrücken. Ich werde vielleicht im nächsten Jahr noch mal versuchen, den Gummi nur wenig zu spannen und neue Kantenschutzbänder verwenden.
Verrutschtes Kantenschutzband
Verrutschtes Kantenschutzband
verrutscht X30X1768.JPG (58.81 KiB) 784 mal betrachtet

Weitere weniger autolastige Infos gibt es hier: https://reinhartschmidt.spdns.de/island/
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Bronx.1965
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Registriert: 29. Oktober 2021, 18:48

Re: Island 2023

Beitrag von Bronx.1965 »

Danke für deine ausführlichen Infos! So ein Feedback finde ich immer sehr gut. :thump_up:
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