Island 2022

wenn irgendwo was los ist, ihr auf Reisen wart oder einen passenden Anhänger für eure Touren habt...

Moderator: christian@nivatechnik.de

Benutzeravatar
Wolgasegler
Beiträge: 73
Registriert: 18. November 2021, 20:51

Island 2022

Beitrag von Wolgasegler »

Hallo,
wir möchten im Sommer 4 Wochen nach Island und dort auch durch das Landesinnere fahren. Genau zu diesem Zweck haben wir uns einen Niva zugelegt. Es ist ein langer (2132), der noch mit einer Liegefläche ausgestattet werden soll. (In Island können starke Stürme herrschen, so dass dann eine Übernachtung im Auto weniger nervig als im Zelt sein dürfte.)
Gibt noch jemanden, der im Sommer diesen Jahres Island mit dem Niva besuchen möchte? Falls ja, könnte man sich vielleicht etwas dazu austauschen, ggf. mit Ideen unterstützen und am Ende sieht man sich noch dort?
Schöne Grüße
Reinhart
Niva Legend 2131 - BJ 2021 - Euro6
Benutzeravatar
Wolgasegler
Beiträge: 73
Registriert: 18. November 2021, 20:51

Re: Island 2022

Beitrag von Wolgasegler »

Scheinbar sind wir die Einzigen, die in diesem Jahr Island mit dem Niva bereisen wollen - wäre ja wirklich schade, wenn es so wäre.

Über die vielen Tipps und Hinweise aus diesem Forum habe ich mich sehr gefreut und gern möchte ich, sofern möglich und für andere interessant, was zurückgeben. Ich will deshalb hier über ein paar Vorbereitungen berichten (und hoffe, hier nicht off-topic).

Belüftungseinsätze:

Beim Übernachten im Auto muss der Innenraum unbedingt belüftet werden, sonst beschlägt alles (und gammelt am Ende noch). Die Scheiben etwas zu öffnen, ist nicht unbedingt eine Option, denn in Island kann es stürmen und schütten, am liebsten gleichzeitig. Und dann gibt es Gegenden mit Mücken...

Ich habe daher für die hinteren Türen Belüftungseinsätze gebaut. Zum Einbau wird die Scheibe etwas heruntergelassen, dann der Einsatz eingeschoben und dann die Scheibe wieder nach oben geleiert. Gegen den Regen, und damit es nicht ungehindert durchpfeift, ist der Lüftungsschlitz im Einsatz abgedeckt. Gegen die Mücken und anderes Viehzeug ist ein Fliegengitter angebracht.

Gebaut ist das aus Holz. Ich hatte noch graue Farbe da, mit der ich die Außenseite grundiert habe, bevor sie mit Bootslack behandelt wurde. Die passt ganz gut zum Autolack.

Hier ein Foto vom fertigen Zustand:
4 eingesetzt.jpg
4 eingesetzt.jpg (137.57 KiB) 1986 mal betrachtet
5 eingesetzt.jpg
5 eingesetzt.jpg (128.38 KiB) 1986 mal betrachtet
Der Einsatz passt genau in die Öffnung der heruntergelassenen Scheibe. Damit der Wind kein Wasser zwischen Scheibe und Belüftungseinsatz drückt, ist der Bereich zusätzlich abgedeckt (hier im Bild nur schwer zu erkennen):
2 außen.jpg
2 außen.jpg (47.35 KiB) 1986 mal betrachtet
Innen ist der Rand so ausgefräst, dass die Stärke nur noch 5mm (=Dicke der Scheibe) beträgt. Die Scheibenführung ist vorn (Richtung B-Säule) tiefer als hinten. Deshalb wird der Einsatz zunächst bis zum Anschlag nach vorn eingeschoben, dann nach oben bis in die Scheibenführung und dann nach hinten. Weil die Scheibenführung hinten nicht so tief ist, dichtet der Einsatz vorn trotzdem noch ab. Gelernt habe ich auch, dass die Scheiben hinten nicht rechtwinklig sind. :-)
1 innen.jpg
1 innen.jpg (54.77 KiB) 1986 mal betrachtet
Innen ist alles holzfarben. Mit den Leisten wird das Fliegengitter gehalten. Und weil mir das Holz ausging, wird der Einsatz innen nur durch die drei einzelnen Halter fixiert; einen tieferen Sinn hat das nicht:
5 eingesetzt innen.jpg
5 eingesetzt innen.jpg (100.76 KiB) 1986 mal betrachtet
Niva Legend 2131 - BJ 2021 - Euro6
Bronx.1965
Beiträge: 412
Registriert: 29. Oktober 2021, 18:48

Re: Island 2022

Beitrag von Bronx.1965 »

Saubere Arbeit. Gefällt mir! :thump_up:
Der Niva ist die Roth-Händle ohne Filter neben den Menthol-Mädchenfluppen. _..,
Niva MJ 2009, Euro IV, EZ 2010.
ZT 300 fürs Grobe, HW 80 fürs gezogene. 2131 in der Familie.
Opel Monza A1
matzebux
Beiträge: 8
Registriert: 14. Februar 2022, 22:49

Re: Island 2022

Beitrag von matzebux »

Moin, habt ihr mal über einen Schnorchel nachgedacht? So ein isländischer Fluss kann die 65 cm Wattiefe schnell mal überschreiten. Ich bin früher öfters Island gefahren, allerdings mit Mitsubishi L300 oder einem isländisch aufgepumpten Ford 10 Zylinder.
Ich empfehle, besorgt euch eine Wathose aus dem Angelladen, dann kann einer im Zweifelsfall vorweg testen. Gerade in Richtung Thorsmörk oder Askja gibt's eine Menge Furten, aber halt auch eine Menge Spaß!
Ich wäre gerne auch gefahren, aber im Sommer fehlt die Zeit...
Aber ich freue mich schon auf euren Reisebericht!

Ich wünsche euch eine geile Tour!
Lada 4x4 2121 Bj.2009, Euro4, alles Serie, Frontbügel, Scorpion AT
Mercedes E200 Bj.2002
Benutzeravatar
Wolgasegler
Beiträge: 73
Registriert: 18. November 2021, 20:51

Re: Island 2022

Beitrag von Wolgasegler »

Moin matzebux,
danke für den Tipp und ja, den Schorchel habe ich noch nicht aufgegeben. Ich sehe das genauso wie Du. Es könnte mal ein Wasserschwall kommen undvorn in die Luftansaugung schwappen.
Am liebsten hätte ich den "alten" "klassischen" Schnorchel (dessen Einlass man auch nach hinten drehen kann). Meist gibt es den F-Design-Schnorchel, dessen Ansaugung flach auf dem Dach leigt. Einerseits scheint mir dort die Befestigung "ominös" zu sein. Und andererseits soll die Gefahr bestehen, dass er dort Regenwasser ansaugt (und den Luftfilter nass macht). Den klassischen Schnorchel scheint es aber gerade nirgends zu geben; ein Angebot auf Kleinanzeigen habe ich knapp verpasst.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Einbau: meine Werkstatt will nicht. Aber ich denke, eine spezialisierte Karosseriewerkstatt würde das tun und die Motorhaube ordentlich ausschneiden.
Die Idee mit der Wathose hatte ich ebenfalls. :-) Sie ist schon gekauft und liegt auf dem größer werdenden Haufen mit der Ausrüstung. Wanderstöcke werden wir ebenfalls dabei haben, damit das Testen der Furt leichter fällt.
Niva Legend 2131 - BJ 2021 - Euro6
matzebux
Beiträge: 8
Registriert: 14. Februar 2022, 22:49

Re: Island 2022

Beitrag von matzebux »

Ihr macht das sicher alles richtig! Und an verdächtig tiefen Furten am besten warten, bis mal ein schwerer Geländewagen durchfährt. Ich habe mal einen Daihatsu Feroza lebensgefährlich abschmieren sehen, weil die holländischen Tourism darin die Krossa (den Hauptfluss in Thorsmörk) einfach mal so furten wollten.
Und immer einen Schritt weiterdenken: nach besonders schlechtem (Regen) oder schönem (Sonne auf Schneefeld) Wetter ist der Wasserstand höher! Und nachmittags meist höher als morgens. Ihr habt Urlaub, ihr müsst nichts riskieren!
Lada 4x4 2121 Bj.2009, Euro4, alles Serie, Frontbügel, Scorpion AT
Mercedes E200 Bj.2002
Benutzeravatar
Hipster
Beiträge: 1586
Registriert: 9. März 2017, 14:22

Re: Island 2022

Beitrag von Hipster »

Der F-Design Schnorchel ist von der Befestigung völlig unproblematisch, wenn der Halter ordentlich mit Sika festgeklebt wird. Ich habe es nur ein einziges Mal erlebt, dass er Regenwasser angesaugt hat und das war ein Gewittersturm und ich bin mit Vollgas auf der Autobahn durch. Also selber Schuld. Ansonsten macht der Schnorchel seit 3 Jahren, 47000 und zig Regenfahrten keine Probleme. Du kannst auch den Papierfilter rausschmeißen und gegen einen K&N ersetzten. Falls du wirklich furten willst, würde ich das vor der Reise im Offroadpark üben. Es ist nämlich gar nicht so leicht die Geschwindigkeit und Schwung zu treffen, um eine richtige Bugwelle zu erzeugen. Was auch oft passiert, dass man beim rausfahren aus der Furt den nötigen Schwung und Drehzahl unterschätzt und die Karre abwürgt. Der Lada hat ja im Vergleich zu anderen Geländewagen Null Leistung und Drehmoment. Geht also alles nur über Drehzahl. Auf Island sind die Furten oft sehr tief mit hoher Strömungsgeschwindigkeit da kann es dir mit dem leichten Lada schnell passieren, dass er aufschwimmt und unkontrollierbar weggedreht wird. Wenn die Karre einmal im Wasser steht kannst du gar nicht so schnell gucken, wie sie vollläuft. Für eine Islandreise mit Hochland würde ich richtige MT-Reifen aufziehen. Und zwar ordentliche und nicht so runderneuerten Kram, wie ihn hier viele fürs Revier benutzen. 4-Wochen Island ist richtig Verschleiß. Also nimm Ersatzteile mit.
Benutzeravatar
peregrino
Beiträge: 3256
Registriert: 25. April 2017, 10:27

Re: Island 2022

Beitrag von peregrino »

Wolgasegler hat geschrieben:
28. Februar 2022, 22:25
Moin matzebux,
danke für den Tipp und ja, den Schorchel habe ich noch nicht aufgegeben. Ich sehe das genauso wie Du. Es könnte mal ein Wasserschwall kommen undvorn in die Luftansaugung schwappen.
Schnorchel sind ja allg.Praxis.
Ich kenne jemanden bei dem die Bugwelle beim furten bis zu den Blinkern geht,und keine Probleme damit hat,da Luftfilterkasten nur umgedreht.Ein anderer ist mit dem Schnorchelbetrieb nicht zufrieden, bei normaler Fahrweise ist der Schnorchel nicht angeschlossen.(Eigenbau)
Und nun die ultimative Lösung: omm Ein SPI !!! üiiii Das Teil ist bei der letzten Uckertour teilweise geschwommen! Im Niva war genugWasser, aber nicht im Ansaugtrackt! :o
Dateianhänge
IMG_20220218_092915.jpg1.jpg
IMG_20220218_092915.jpg1.jpg (97.49 KiB) 1909 mal betrachtet
Bis dahin Olaf
Letzter Auf Der Autobahn -Taiga Bj.2016./ 6€ Norm

Hist.:Simson Star,RT125,ES250,Trabant601,Wartburg353(24Jahre ohne Gurte hint.),Manta,Honda Concerto,Nissan Almera, uuuu Lada Taiga
Benutzeravatar
Fritsche
Beiträge: 398
Registriert: 26. Oktober 2020, 08:56

Re: Island 2022

Beitrag von Fritsche »

Ich habe mehrere Monate auf Island im Auto gelebt.

Bzgl. der Feuchtigkeit durchs Schlafen im Innenraum: Unsere Autos sind nirgends dicht, selbst bei geschlossenen Scheiben zieht es an allen Ecken durch (nach der ersten Pistenfahrt siehst du, wo überall der Staub ins Wageninnere kommt). Da man üblicherweise tagsüber nass wird, kommt darüberhinaus dermaßen viel Feuchtigkeit über Kleidung und Ausrüstung ins Auto, so dass das Schlafen nichts weiteres mehr dazu beiträgt.

Und die Mücken auf Island stechen nicht.
N2121 Bj19, 7,5-11L/100km, 48tsd km
(noch: 97er Clio 160tsd km, 04er Transit Wohnbus 300tsd km, 03er RAV4 220tsd km, 3 Räder und 60 Maultrommeln)
Benutzeravatar
Wolgasegler
Beiträge: 73
Registriert: 18. November 2021, 20:51

Re: Island 2022

Beitrag von Wolgasegler »

Danke für die Antworten und klar, wir haben Urlaub und wollen nichts riskieren. Keinesfalls will ich den Wasserstand wie oben im Bild...

Im Ernst: wir haben den Niva gekauft, um überhaupt ins Landesinnere zu kommen und in andere etwas entlegenere Gebiete (z.B. im Nordwesten, wo die Puffins wohnen) zu kommen. Es geht keinesfalls darum, die Geländefähigkeit auszutesten oder gar an Grenzen zu kommen. Wir werden eher die großen Pisten fahren, wo wir auch nicht allein sein werden. Einige Furten gehören zwangsläufig dazu, insofern bin ich für jeden Tipp dankbar.

Weil wir schon beim Thema sind: in welcher Getriebestellung sollte ich eine Furt typischerweise durchqueren: Sperre rein, Untersetzung rein? Und dann zunächst im 2. Gang? Oder gleich im 1. Gang, ggf. in höheren Drehzahlen (damit man auxch wieder rauskommt, falls es steiler ist)?

@Hipster: Da gibst Du mir etwas Hoffnung mit dem F-Design-Schnorchel, danke.

@Fritsche: mehrere Monate im Auto - das ist beeindruckend. Und dass die Mücken dort nicht stechen, wird meine Frau extrem beruhigen.
Niva Legend 2131 - BJ 2021 - Euro6
Benutzeravatar
Hipster
Beiträge: 1586
Registriert: 9. März 2017, 14:22

Re: Island 2022

Beitrag von Hipster »

Ich empfehle dieses Buch:
Off Road (So wird’s gemacht Special Band 5): Fahrtipps für jedes Gelände: Technik, Sicherheit, Ausrüstung https://www.amazon.de/dp/3667104693/ref ... H72CB46ZNZ

Da werden alle Theoriefragen beantwortet und war zusätzlich zu den Trainings und Praxiserfahrungen die beste Hilfe.
Benutzeravatar
Hipster
Beiträge: 1586
Registriert: 9. März 2017, 14:22

Re: Island 2022

Beitrag von Hipster »

Noch was, ist meine persönliche Meinung, aber so handle ich auch. Ich würde auf einer Offroadreise, nie etwas mit dem Fahrzeug machen, was ich nicht schon unter kontrollierten Bedingungen ausprobiert habe. Natürlich durchfährt meine eine Furt mit eingelegter Sperre, um im Zweifelsfall maximale Traktion zu haben. Ich gebe aber zu Bedenken, dass man in Verbindung mit der Sperre beim Niva sehr schnell sehr viel zerstören kann. Und das kommt unerwarteter als man denkt. Ich spreche nur aus eigener Erfahrung. Die serienmäßigen Diffs und Steckachsen sind in Verbindung mit Gelände, Dauerbelastung und wenig Erfahrung nicht sehr haltbar.
Benutzeravatar
Beddong
Beiträge: 7996
Registriert: 5. August 2014, 22:52

Re: Island 2022

Beitrag von Beddong »

Jetzt mach aber mal nen Punkt, Martin! Auch der Lange fällt nicht gleich auseinander.
Und Reinhard, Du überlade die Karre einfach nicht, dann kommste so ziemlich überall hin.
Sperre wird dann eingelegt, wenn der Untergrund lose wird. Das übe mal auf einem Feldweg, dann kannst Du die Sperre jederzeit nachreichen, falls Du merkst, das der Vortrieb verloren geht.
Homo rationalis non contra ventum navigat!
Benutzeravatar
Hipster
Beiträge: 1586
Registriert: 9. März 2017, 14:22

Re: Island 2022

Beitrag von Hipster »

Punkt, Master .,.
Benutzeravatar
Wolgasegler
Beiträge: 73
Registriert: 18. November 2021, 20:51

Re: Island 2022

Beitrag von Wolgasegler »

Ihr erschreckt mich: wir hatten ja den Lada extra deshalb gekauft, weil er geländetauglich ist und auch einen vergleichsweise hohen Wasserstand verkraften soll.
Weil die Sperre nur aufs Zwischendiff wirkt, sollte sich die Belastung (bei halbwegs losem Untergrund) doch in Grenzen halten. Festfahren kann man sich dann trotzdem schnell, weil es auf den Achsen keine Sperren gibt.
Interessieren würde mich eher die Untersetzung bzw. der Gang, in dem man sinnvollerweise in die Furt fährt. Vielleicht ist es auch dermaßen situationsbezogen, dass man dazu gar nichts sagen kann.
Niva Legend 2131 - BJ 2021 - Euro6
Antworten