Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

wenn irgendwo was los ist, ihr auf Reisen wart oder einen passenden Anhänger für eure Touren habt...

Moderator: christian@nivatechnik.de

Lazybees
Beiträge: 424
Registriert: 8. Oktober 2017, 07:52

Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Lazybees »

Moin zusammen,

in den nächsten Tagen startet das diesjährige Winterprojekt:
Wohnwagen Marke Eigenbau

Gemeint ist hier ein °richtiger° Eigenbau und kein Umbau auf Basis eines bereits vorhandenen Fahrzeugs.
Gemeint ist hier ebenso ein °richtiger° Wohnwagen und keine "Übernachtungsdose".

Hier das Lastenheft:
Leergewicht ca. 900 kg (bei 1,500 kg max.)
ca. 1.800 mm Außenbreite
ca. 4.200 mm Aufbaulänge
niedriger Einstieg (ca. 250 mm)
Stehhöhe innen
Einzelbetten 2.100 mm lang
Sitzecke (fest)
Kochgelegenheit
Autarkie für mehrere Tage
WC mit großem Entleerungsintervall
und noch ein paar Kleinigkeiten mehr.

Der Aufbau soll aus beidseitig mit GFK laminierten XPS-Platten hergestellt werden und natürlich selbsttragend sein.

Da es sich bei GFK um einen für mich völlig neuen Werkstoff handelt, muss erst einmal fleißig geübt werden.
Innenecken, Außenecken, Wandanschlüsse, Fensterausschnitte.....

Das Material für die ersten Versuche steht bereit:
Laminierharz mit Zulassung für Flugzeug- und Schiffbau
Biaxialglasgelege
Abreißgewebe
Werkzeuge
etc.
Morgen geht's los.

Anregungen und Tipps sind gerne gesehen.
Bedenkenträger mögen sich bitte in Zurückhaltung üben.

viele Grüße
Otto
2017er Taiga 4x4
7,1 bis 45 Liter auf 100 km - je nach Spaßfaktor :mrgreen:

Aktuelles Bauprojekt:
Wohnwagen mit selbsttragendem Aufbau aus GFK-Sandwich
Baubericht: http://www.niva-technik.de/forum/viewto ... 50&t=22742
Youtube-Playlist: https://youtube.com/playlist?list=PLtkg ... qop3_jZo1z

Mein erstes Auto: Audi 50 GLS - der stärkste Kleinwagen seiner Zeit
es folgten Kadett B Automatic, FIAT 132, BMW 02, Golf I Diesel, Golf II Diesel, Golf II Diesel, Polo Steilheck Formel E, Golf III Variant 1,4 60 PS, Kangoo D65, Golf III Variant 1,8 75 PS, Lodgy 1,6 85 PS

Was macht eigentlich ein Verfassungsgericht in einem Staat ohne Verfassung?
schisser
Beiträge: 412
Registriert: 18. Dezember 2015, 12:37

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von schisser »

Moin,
selbstbau Anhänger finde ich IMMER spannend! Schon von Beruf wegen.
Weil ich´s sonst vergesse: Gruß an alle!
Lada Niva, schmutzig weiss Bj 2007
Lada Niva, grün, Bj 2005
Fiat/NSU Topolino C
Benutzeravatar
Beddong
Beiträge: 7996
Registriert: 5. August 2014, 22:52

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Beddong »

Bilder, Bilder und noch mal Bilder !!!
Lazybees hat geschrieben:WC mit großem Entleerungsintervall
Biogasanlage! :mrgreen:
Homo rationalis non contra ventum navigat!
Kokoschinski
Beiträge: 78
Registriert: 11. Februar 2018, 18:05

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Kokoschinski »

Hallo,

kann Dir nur empfehlen: Gasmaske, Schutzbrille, Handschuhe und natürlich Arbeitsklamotten.
Ich weiß nicht wie die Matten sind die Du verwendest, kann mich aber noch an die alten Fließartigen Matten erinnern.
Da fing es schon beim zuschneiden an zu jucken.
Finde ich ein klasse Projekt!! Ich werde immer neidisch wieviel Platz hier alle haben um sowas zu machen .,. .,.
Wird es davon Bilder geben?

Gruß,
Micha
Taiga 1.7i MPI LPG/Prins AHK Bj. 2017 Euro 6
Baubude0
Beiträge: 38
Registriert: 25. Januar 2020, 20:56

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Baubude0 »

Habe ich alles schon hinter mir, würde ich nicht mehr machen.
Es gibt fertige Platten 2,20 x5,00 m die zusammen geklebt werden.
Niva 1,7i BJ.2011 Euro 4
DB Sprinter 316, SEAT AROSA 1998 alle mit TÜV und angemeldet
Benutzeravatar
Timmi
Beiträge: 213
Registriert: 10. April 2018, 12:30

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Timmi »

Lazybees hat geschrieben: WC mit großem Entleerungsintervall
Hallo Otto, das finde ich ein interessantes Projekt, zugegebener Weise beschäftigt mich das schon seit einiger Zeit im Hinterkopf, allerdings hat mich die Vernunft (und meine bessere Hälfte) bisher davon abgehalten ein solches Projekt wirklich in Angriff zu nehmen.

In Punkto Toilette würde ich eine Trocktrenntoilette vorschlagen, das soll wesentlich effizienter, geruchsarm und chemiefrei sowie einfacher zu entsorgen sein.

In Bezug auf die Außenhülle schwebt mir allerdings eine Konstruktion aus wasserfest verleimten 3mm Sperrholz in "Stitch and glow Bauweise" vor, wie man sie im Kanubau kennt. Und ich würde auf außenliegende Räder mit Kotflügeln Wert legen - mehr Spurbreite, dadurch besserer Lauf, keine Radhäuser im Aufbau (Ecken und Winkel mit ihren Stabilitäts- und Dichtheitsproblemen) und beim Rangieren sind ohnehin immer die Ecken das Problem nicht die Achsbreite...
Freundliche Grüße aus dem Moor

Ralf

Lada M2131 Baujahr 2018, mit LPG, Dachgepäckträger, AHK, Klima - bereift mit Grabber AT3 195/80 auf Dotz
Bild
Benutzeravatar
Beddong
Beiträge: 7996
Registriert: 5. August 2014, 22:52

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Beddong »

Ich werfe mal Dibond in den Raum.
Homo rationalis non contra ventum navigat!
Benutzeravatar
Timmi
Beiträge: 213
Registriert: 10. April 2018, 12:30

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Timmi »

Dibond wäre mir persönlich zu steif, mit Sperrholz und GFK lassen sich mehrere gebogene Streifen zu einer relativ runden und trotzdem stabilen Gesamtform zusammensetzten, aber will dieses Faden nicht kapern, darum geht's ja hier nicht...
Freundliche Grüße aus dem Moor

Ralf

Lada M2131 Baujahr 2018, mit LPG, Dachgepäckträger, AHK, Klima - bereift mit Grabber AT3 195/80 auf Dotz
Bild
Lazybees
Beiträge: 424
Registriert: 8. Oktober 2017, 07:52

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Lazybees »

Moin,

richtig!
Es soll eine Trockentrenntoilette werden.
Ob der flüssige Anteil aufgefangen oder "direkt entsorgt" wird, muss sich noch zeigen.

Es gibt auch schon praktische Erfahrungen mit dem Ding:
Seit ein paar Monaten steht so etwas in einer abgeteilten Ecke hier in der Werkstatt.
Das System funktioniert für Männer echt super. Frauen müssen wegen des geringeren Abstands zwischen den Entleerungspunkten für feste und flüssige Stoffe etwas mehr üben.

Plattenware, Dibond, Sperrholz etc. scheiden aus diversen Gründen aus.
Im Lastenheft verstecken sich ein paar Dinge, die man vielleicht nicht oder nur auf den dritten Blick auf dem Schirm hat und die geradezu nach einer individuellen Lösung schreien:
Einstiegshöhe 25 cm z.B.
Das ist quasi Oberkante Fußboden. In den 25 cm "verstecken" sich somit der komplette Fußbodenaufbau, Wärmedämmung, Fahrzeugrahmen und die zwingend notwendige Bodenfreiheit.
Bei rund 2.000 mm hinterem Überhang reicht eine kleine Wasserrinne auf dem etwas unebenen Campingplatz und die Bodenfreiheit schwindet dahin. Hier versagen die konventionellen Ansätze "Bodenplatte auf Fahrgestellrahmen" und "Abstützung des hinteren Überhangs mittels unter dem Boden montierter Kurbelstützen".

Das Projekt hält noch die eine oder andere unkonventionelle Lösung bereit.
Wenn ich jetzt schon die Katze aus dem Sack lassen würde, hätten wir hier ne allerfeinste Diskussionsrunde und am Ende ein paar eingeschlagene Köppe.
Lasst euch überraschen!

weiter geht's....
Heute wurde fleißig laminiert.
Innenecken, Außenecken, Wandanschlüsse
Die praktisch verbrauchte Harzmenge liegt nur geringfügig oberhalb der Theorie. (Mehr Harz führt nicht zu mehr Festigkeit. Eher andersrum....)
Das passt schon einmal.
Ein paar Details im Arbeitsablauf, bei Material und Vorarbeiten müsste man noch anpassen, dann läuft's rund.

Am Montag versuchen wir uns mit der ersten Fensteröffnung.
Einmal "Loch mit runden Kanten in Platte" und einmal "Platte einseitig laminiert, Scheibenrahmen ausschneiden und zweite Seite laminieren".
Die erste Variante geht schneller, während die zweite das für eingeklebte Scheiben (Echtglas) bessere Ergebnis liefert.

viele Grüße
Otto
2017er Taiga 4x4
7,1 bis 45 Liter auf 100 km - je nach Spaßfaktor :mrgreen:

Aktuelles Bauprojekt:
Wohnwagen mit selbsttragendem Aufbau aus GFK-Sandwich
Baubericht: http://www.niva-technik.de/forum/viewto ... 50&t=22742
Youtube-Playlist: https://youtube.com/playlist?list=PLtkg ... qop3_jZo1z

Mein erstes Auto: Audi 50 GLS - der stärkste Kleinwagen seiner Zeit
es folgten Kadett B Automatic, FIAT 132, BMW 02, Golf I Diesel, Golf II Diesel, Golf II Diesel, Polo Steilheck Formel E, Golf III Variant 1,4 60 PS, Kangoo D65, Golf III Variant 1,8 75 PS, Lodgy 1,6 85 PS

Was macht eigentlich ein Verfassungsgericht in einem Staat ohne Verfassung?
Benutzeravatar
Buckelrutscher
Beiträge: 601
Registriert: 5. November 2010, 18:08

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Buckelrutscher »

Hallo ,

Sowas ähnliches gabs im Forum schon einmal

http://nivatechnik.de/viewtopic.php ... +wohnkiste

Gruss Werner
schisser
Beiträge: 412
Registriert: 18. Dezember 2015, 12:37

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von schisser »

Moin,
nur aus Interesse: Von welchem Hersteller kommen Achse und Auflaufeinrichtung? Soll der Anhänger ein wenig Gelände können?
Weil ich´s sonst vergesse: Gruß an alle!
Lada Niva, schmutzig weiss Bj 2007
Lada Niva, grün, Bj 2005
Fiat/NSU Topolino C
Lazybees
Beiträge: 424
Registriert: 8. Oktober 2017, 07:52

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Lazybees »

schisser hat geschrieben:Moin,
nur aus Interesse: Von welchem Hersteller kommen Achse und Auflaufeinrichtung? Soll der Anhänger ein wenig Gelände können?
BPW wie bei allen von mir bisher gebauten Anhängern
Gelände?
Jeder Einachsanhänger "kann" Gelände. Einzig Bodenfreiheit und Beweglichkeit (der Zugeinrichtung) limitieren den Spaßfaktor.
Das gerne angeführte Argument der fehlenden Verwindungsmöglichkeit vom Fahrgestell zählt nicht, weil sich Einachsanhänger nicht verwinden (müssen).
Buckelrutscher hat geschrieben:Sowas ähnliches gabs im Forum schon einmal
http://nivatechnik.de/viewtopic.php ... +wohnkiste
So eine Wohnkiste wollte ich anfangs auch bauen. Allerdings nur als kleines Übungsobjekt für dieses Projekt.
Das hier ist in Größe, Komplexität und auch finanziell eine völlig andere Hausnummer.

viele Grüße
Otto
2017er Taiga 4x4
7,1 bis 45 Liter auf 100 km - je nach Spaßfaktor :mrgreen:

Aktuelles Bauprojekt:
Wohnwagen mit selbsttragendem Aufbau aus GFK-Sandwich
Baubericht: http://www.niva-technik.de/forum/viewto ... 50&t=22742
Youtube-Playlist: https://youtube.com/playlist?list=PLtkg ... qop3_jZo1z

Mein erstes Auto: Audi 50 GLS - der stärkste Kleinwagen seiner Zeit
es folgten Kadett B Automatic, FIAT 132, BMW 02, Golf I Diesel, Golf II Diesel, Golf II Diesel, Polo Steilheck Formel E, Golf III Variant 1,4 60 PS, Kangoo D65, Golf III Variant 1,8 75 PS, Lodgy 1,6 85 PS

Was macht eigentlich ein Verfassungsgericht in einem Staat ohne Verfassung?
Benutzeravatar
Maikel
Beiträge: 1480
Registriert: 18. Januar 2014, 19:50

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Maikel »

Respekt !

Ein anspruchsvolles / interessantes Vorhaben. 8)


Projektbegleitende Bilder werden hier
gerne gesehen.
Gruß von Maikel
-NIVA only 2010- & -NIVA Grauimport 2007 - (Laufleistung ü.300.000km)
"Ich fahre da, wo die Wölfe Angst haben zu scheißen"
Lazybees
Beiträge: 424
Registriert: 8. Oktober 2017, 07:52

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von Lazybees »

Moin,

heute wurde die Schatzkiste geöffnet und Material bestellt.

Achse BPW CB1505 mit Auflagermitte 1.200 mm
Zugeinrichtung BPW ZAF2,0-2 mit hinten quer angebrachtem Stützradhalter
Rückleuchten HELLA 2SK003567-551 und 2SK003567-661 (Gefahrgutausführung mit doppelt bestücktem Rücklicht)

Die Rückleuchten sind völlig oldschool und werden so seit über 30 Jahren bereits hergestellt. Sie finden sich an allen von mir gebauten Anhängern. Ersatzteile befinden sich stets am Lager.

Sicherlich könnte man auf LED wechseln. Aber die haben nicht nur Vorteile.
Der (angebliche) Vorteil des geringen Energieverbrauchs verpufft, wenn man sich ein wenig mit der Funktionsüberwachung im Zugfahrzeug beschäftigt. Spätestens bei der ersten defekten LED oder einer beschädigten Lichtscheibe verflucht man die Dinger.
Die Ersatzteilfrage wird in ein paar Jahren sicherlich auch zum Problem.

Auf jeden Fall bekommt der Wohnwagen deutlich mehr Leuchten als vorgeschrieben und üblich:
Seitenmarkierungsleuchten vorne, mittig und hinten (nicht vorgeschrieben aber zulässig)
Zusatzrücklicher am Heck oben (nicht vorgeschrieben aber zulässig)
Seitenblinker (nicht vorgeschrieben aber zulässig)

Gesehen werden, ohne dass das viele Licht im Rückspiegel stört. Kein allzu leichtes Unterfangen....
Umrissleuchten wird es aus diesem Grund keine geben.

Eine recht gute Zusammenstellung findet sich bei HELLA:
https://www.hella.com/truck/assets/medi ... LLA_DE.pdf
ab Seite 28

viele Grüße
Otto
2017er Taiga 4x4
7,1 bis 45 Liter auf 100 km - je nach Spaßfaktor :mrgreen:

Aktuelles Bauprojekt:
Wohnwagen mit selbsttragendem Aufbau aus GFK-Sandwich
Baubericht: http://www.niva-technik.de/forum/viewto ... 50&t=22742
Youtube-Playlist: https://youtube.com/playlist?list=PLtkg ... qop3_jZo1z

Mein erstes Auto: Audi 50 GLS - der stärkste Kleinwagen seiner Zeit
es folgten Kadett B Automatic, FIAT 132, BMW 02, Golf I Diesel, Golf II Diesel, Golf II Diesel, Polo Steilheck Formel E, Golf III Variant 1,4 60 PS, Kangoo D65, Golf III Variant 1,8 75 PS, Lodgy 1,6 85 PS

Was macht eigentlich ein Verfassungsgericht in einem Staat ohne Verfassung?
schisser
Beiträge: 412
Registriert: 18. Dezember 2015, 12:37

Re: Baubericht: Eigenbau-Wohnwagen für den Niva

Beitrag von schisser »

Moin,
mit Licht hab ichs genau andersrum, es kommt nur dran was muss. Aber wir haben auch immer die gleichen Leuchten an allen Anhängern, schon wegen der Ersatzteile.
Hab über eine Pennmuschel 2.0 schon öfter nachgedacht, wegen der Möglichkeit zu kochen zb. Trockentrenntoilette währe auch mein Plan. Ich hoffe es gibt bald Bilder...
Weil ich´s sonst vergesse: Gruß an alle!
Lada Niva, schmutzig weiss Bj 2007
Lada Niva, grün, Bj 2005
Fiat/NSU Topolino C
Antworten