Letzte Woche hatte ich mal wieder einen dieser "lustigen" Tage! Das heißt eigentlich fing der Tag gar nicht so lustig an. Ja und wirklich "lustig" war er auch gar nicht, eher eine Ansammlung von (komischen?!) Momenten.... davon möchte ich Euch heute erzählen (meine persönliche Adventsgeschichte sozusagen

)
Während ich morgens beim Urologen brav auf das Aufrufen meines Namens wartete (denn trotz Smartphone kamen mir die 2,5 Stunden Wartezeit EWIG vor), überkam mich eine unerwartete Freude, denn seit langer Zeit war ich glücklich darüber, dass die Zeit mal wieder LANGSAM läuft (ein schon EWIG nicht mehr gehabtes Gefühl

)...
Ich beobachtete die Wartenden: Jeder war in sich selbst versunken (und die Sprechstundenhilfe hoffnungslos überfordert), da fiel mir auf, dass ein süßes, älteres Pärchen (>80) nahe am Ausgang stand, und ganz verzweifelt in die Runde blickte und etwas fragte, aber keiner (wirklich keiner!) in der Nähe reagierte. .-.
Ich (noch immer ganz "gedopt" von meinen eigenen Glückshormonen) saß etwas weiter weg, konnte es mir aber nicht nehmen, hinzulaufen und die beiden zu fragen, was ihnen fehlt... Ich verstand sofort und schnappte mir ihren Rollator und half ihnen beim Weg über die steilen Treppen der Prenzlberger Praxis bis hinunter auf die Straße!
--> So eine Kleinigkeit, aber so eine glückliche Freude in ihren Augen danach!
Ich wurde noch beseelter (obwohl ich ja eigentlich mit Schmerzen beim Urologen saß). Doch dann wurde es hektisch, Rettungssanitäter brachten einen Patienten auf großer Liege! Leider kamen sie nicht durch die Prenzlberger Praxistür! ... Und schon wieder war keiner von den anderen "Wartezimmergenossen" und "Tresendamen" in der Lage den Sanitätern zu helfen. "Wir komm' nich rin!", "Der and're Türflüjel jeht nich uff! Su hoch!" .-.
Ich dachte das kann doch nicht wahr sein, stand wieder von meinem Platz auf und frönte erneut meinem "Helfersyndrom" Leider war die Entriegelung wirklich zu hoch! Und die Schwestern riefen: "Nee, Leita ham wa nich!" ... "Soll ich?" dachte ich mir... Na jut! ...Also ging ich in die Knie und sprang kräftig hoch, zog im Sprung an dem Riegel und der Flügel schwang auf!
--> Schon wieder sah ich glückliche Freude in Augen - diesmal in denen der Sprechstundenhilfe!
(Leider hatte das keinen positiven Effekt auf die Wartezeit, aber meiner guten Laune konnte das nicht schaden!

) Ein komisches aber gutes Gefühl - sich so wirklich "zum Appel" zu machen! ... Aber eine Frage blieb: "Warum hat denn kein anderer reagiert?" Ich fing an zu grübeln, ob ich vielleicht in der falschen Praxis saß, und das ein "für mich inszinierter Psychotest war"!...
[jetzt muss ich ein wenig überspringen, sonst schlaft Ihr beim Lesen ein

]
Am Abend (nach einem echt langen Arbeitstag) gab es dann das dritte (komische) Ereignis: Megastau auf der Gleimstr. Richtung Osten, und ich wollte nur schnell zur Packstation beim Aldi! ... Ich dachte, kein Problem, die wollen ja alle gerade aus (Event in der Max Schmeeling Halle?!). ICH biege, wenn ich "dran" bin einfach links ab in die Schwedter Str.. Rein raus, zack, zack, fertig!
Pustekuchen! Irgenwann fing der erste an einfach auch links abzubiegen, der zweite machte es nach, dann die ganze Kolonne! ... Der Herdentrieb hatte gesiegt, und die ganze Kolonne bog in eine verkehrsberuhigte nur einspurig befahrbare laaaaaange SACKGASSE!

... Ich fuhr mit und natürlich folgten mir noch weitere Autos - Stoßstange-an-Stoßstange und nach kurzer Zeit steckte der gesamte Strassenzug einfach FEST. Nichts ging mehr! .-.
Ich parkte kurzerhand meinen kleinen russischen Geländezwerg einfach auf dem viel zu hohen verkehrsberuhigten Bordstein und lief zu Fuß bis zum Ende (wo mind. 20 Autos auf dem Aldi parkplatz bereits wendeten) und holte meine Pakete! ... Auf dem Fußweg zurück sah ich das Ausmaß des Megastaus. Die ganze Straße steckte fest und die ersten fingen an zu Hupen und auf den Balkonen der Schwedter Straße jubilierten die Kinder! ... Und unfassbar es fuhren immer noch Autos rein! ... Hier komm ich nie raus, dachte ich! - Warum unternimmt denn keiner was?
Na jut! Also entschloss ich mich einzugreifen. Nicht ganz uneigennützig lief ich nacheinander zu den ersten 8 Autos und imformierte die Fahrer (so freundlich und bestimmt ich konnte), dass das hier 'ne Sackgasse ist und schlug ihnen vor einfach rückwärts wieder raus zu fahren! Nur so kommen sie möglichst schnell (und als erste!!!) aus dem Dilemma!
Na gut das funktionierte bei 7 von 8. Einer bockte (wie immer). Aber auch hier funktionierte dann doch der Herdentrieb! Und ich trieb die ganzen "Schäfchen" mit meinem Niva wieder aus der Straße!
--> Diesmal waren meine Augen ganz glücklich!
Lieben Adventsgruß,
Fisch
PS: Sorry für die lange Nachricht, hatte keine Zeit für eine kurze.
